WM-Gruppengegner Spanien: „Endspiel“ gegen „La Roja“


Magazine, 25.11.2022

Der Stern von Deutschlands WM-Gruppengegner Spanien strahlt hell. Die Südeuropäer gehören nach einem überzeugenden Start ins WM-Turnier zum engeren Favoritenkreis. ERGO porträtiert die WM-Gruppengegner der Nationalelf in einer dreiteiligen Serie.

Spanische Nationalmannschaft 

Nicht erst seit der Niederlage im Auftaktspiel, sondern schon aus historischer Sicht ist Spanien für die Deutschen alles andere als ein Traum-Los. Seit 1988 wartet die DFB-Elf auf einen Sieg gegen die Iberer bei einer WM- oder EM-Endrunde. Daran ändern auch Hoffnungsschimmer bei einigen Testspielen in den vergangenen Jahren nichts. Es ist gerade einmal zwei Jahre her, als die 0:6-Klatsche in der Gruppenphase der Nations League einen Tiefpunkt der „Ära Löw“ markierte. Hansi Flick sollte seine Mannschaft vor dem so entscheidenden zweiten Gruppenspiel also gut auf den Angstgegner aus dem Süden einstellen. Sonst droht nach 2008, mit der bitteren Niederlage im EM-Finale, und 2010, mit dem 0:1 im WM-Halbfinale, die nächste Pleite gegen Spanien bei einem großen Turnier. Denn eine Niederlage könnte das Aus bei der WM bedeuten.

Drei große Titel in vier Jahren

Ein Blick zurück: Die große Zeit begann für die Spanier mit dem EM-Titel 2008. Damit schob sich „La Roja“ erstmals auf Rang 1 der FIFA-Weltrangliste. Im Endspiel besiegte die Selección Deutschland durch ein Tor von Fernando Torres mit 1:0. David Villa wurde am Ende des Turniers Torschützenkönig.

Zwei Jahre später: In einem mit sieben gelben sowie einer gelb-roten Karte für die Niederländer und fünf gelben Karten für die Spanier übermäßig hart geführten WM-Endspiel zeigten die Iberer zwar über weite Strecken den besseren Fußball, konnten allerdings erst in der 116. Minute den 1:0-Endstand erzielen. Torschütze: der überragende Mittelfeldregisseur mit Außenstürmerqualitäten Andrés Iniesta. Spanien gewann damit erstmals die WM-Trophäe. Iker Casillas erhielt als bester Torhüter den Goldenen Handschuh. David Villa wurde als drittbester Spieler ausgezeichnet.

2012 ging es fast ansatzlos weiter: Bei der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine konnten die Iberer als erstes Team den Titel verteidigen und damit als erste europäische Mannschaft drei Titel in Folge gewinnen. Zwölf Spieler standen schon 2008 auf dem Platz. Iniesta wurde zum besten Spieler der EM gekürt und zehn Spanier ins Allstar-Team berufen. Danach wurde es stiller um die einstigen Nationalhelden, die meist nur noch in ihren Vereinen wirklich überzeugen konnten. Die drei folgenden Turniere endeten für die Spanier jeweils mit einem frühen Aus.

Mit jungen Supertalenten zum nächsten Titel?

Doch mittlerweile zeigt die Formkurve – trotz kleiner Ausreißer – wieder nach oben. Die DFB-Auswahl muss sich auf absolute Star-Power einstellen. Mit jungen Supertalenten wie dem 19-jährigen Pedri oder dem erst 17-jährigen Gavi, beide beim FC Barcelona unter Vertrag, schickt Trainer Luis Enrique eine der derzeit besten Mittelfeldformationen Europas auf den Platz. Jung und unberechenbar sind auch die offensiven Ferran Torres vom FC Barcelona und Dani Olmo von RB Leipzig, während Juve-Stürmer Alvaro Morata und Pablo Sarabia von Sporting Lissabon als alte Hasen im zentralen Angriff ihre Torgefahr oft genug unter Beweis gestellt haben. Da auch die Defensivprobleme der vergangenen Jahre gelöst zu sein scheinen, geht Spanien zweifellos als deutlicher Favorit in das Spiel mit Deutschland.

(Text: Martin Sulkowsky/Lothar Grimm) 

ERGO porträtiert die WM-Gruppengegner der Nationalelf in einer dreiteiligen Serie.

Teil 1 - WM-Gruppengegner Japan

 

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