Ein Netzwerk als Stimme der Väter


ERGO CDO Mark Klein beim bundesweiten Väternetzwerktreffen

Magazin, 24.11.2020

Väter brauchen in Unternehmen eine Stimme. Genau da setzen Väternetzwerke an. Beim bundesweiten Väternetzwerktreffen, das diesmal komplett digital stattfand, wurde darüber gesprochen, wie mobiles Arbeiten von Zuhause die Vaterrolle beeinflusst und ob Teilzeit für Väter schon ein Modell ist. ERGO CDO Mark Klein war als Schirmherr des ERGO Väternetzwerks mit dabei.

Mark Klein beim Väternetzwerktreffen

Wie können sich Väternetzwerke künftig besser aufstellen und sichtbarer werden? Diese Frage stand im Mittelpunkt des bundesweiten Väternetzwerktreffens. Auch Mark Klein, Chief Digital Officer bei ERGO und Schirmherr des ERGO Väternetzwerks, war dabei und hat den Mehrwert des Väternetzwerks aus Sicht der Top-Managements erläutert. „Mark Klein ist ein absoluter Multiplikator für das Väternetzwerk“, sagt Volker Baisch von der Väter gGmbH, dem Veranstalter des Treffens. Damit erfülle Klein eine wichtige Funktion. „Er ist selbst Vater und weiß daher auch persönlich, was die Bedürfnisse und Herausforderungen für Väter sind.“

Mobiles Arbeiten von Zuhause im Fokus

Mark Klein gab zu Beginn persönliche Einblicke in die Phase des ersten Corona-Lockdowns. „Meine Frau und ich mussten das Homeschooling mit den Kindern gut organisieren“, erinnert sich der ERGO CDO. „Wir haben uns das dann nach Fächern aufgeteilt. Ich habe Physik, Englisch und Französisch übernommen.“ Das Arbeiten Zuhause sei recht herausfordernd gewesen. Aber ein Resultat der Corona-Pandemie sei auch, dass das mobile Arbeiten von Daheim auch künftig eine große Rolle spielen werde. Für Klein ist sowieso klar: „Nicht nur die Mütter kümmern sich um die Kinder, sondern auch die Väter.“

Durch das mobile Arbeiten von Zuhause werden sich die Bereiche Job und Familie immer weiter vermischen, glaubt Mark Klein. Die Bereitschaft der Väter von zu Hause aus zu arbeiten sei deutlich höher geworden. Dadurch könnten sie Familie aber viel besser mit dem Job vereinbaren. Überhaupt müsse man sich von den klassischen Arbeitszeiten lösen, ist Klein überzeugt. „Wir brauchen mehr Flexibilität, damit Väter ihre Rolle bei den Kindern auch ausfüllen können.“ Die Arbeit müsse familien- und so auch väterfreundlicher werden. „Ich bin beispielsweise heute von 8:30 Uhr bis 19 Uhr in Meetings. Da wäre es schön, wenn man sich mal Freiräume schaffen könnte.“ Denn am Ende zähle im Job der Output und in Deutschland sind wir oft noch zu sehr vom Input getrieben.

Teilzeit für Väter? Natürlich!

Ein wichtiges Thema auch: Teilzeitarbeit für Väter. Das sei in Deutschland aber noch nicht in Sichtweite, meint Mark Klein. Es werde aber kommen. ERGO sei auch wegen der Teilzeitmodelle frauenfreundlichster Arbeitgeber in Deutschland. Das könnten auch Väter nutzen. „In Holland ist das völlig normal“, erzählt Klein von seiner Zeit in den Niederlanden. „Dort ist allerdings auch die gesamte Gesellschaft auf so ein Modell ausgelegt.“ Deutschland habe in Sachen Teilzeit für Väter noch Nachholbedarf. „Ich hoffe aber, dass sich das bald ändert, denn es ist ein erstrebenswertes Modell“, sagt Klein.

Das Väternetzwerk ist für Mark Klein die Stimme der Väter. „Es ist eine Plattform, auf der Väter sich treffen, über ihre Herausforderungen sprechen und eine gemeinsame Sicht auf ein Thema entwickeln können.“ Diese Sicht kann dann auch an das Top-Management herangetragen werden. „Eine einzelne Stimme geht dabei unter“, glaubt Klein. „Es braucht so ein Netzwerk.“ Die spezifischen Bedürfnisse der Väter von Kinderbetreuung hin zu flexiblem Arbeiten zu kommunizieren sei die Kernrolle des Väternetzwerks.

Mark Kleins Doppelrolle als Schirmherr

Seine Rolle als Schirmherr des Väternetzwerks versteht Mark Klein als Doppelrolle. Zum einen ist er die Vertretung des Top-Managements im Väternetzwerk. Zum anderen fungiert er als Sprachrohr des Netzwerks in den Vorstand hinein. „Ich habe also beide Sichtweisen im Fokus und bringe diese in den Dialog.“ So kann Klein im Vorstand also die Bedürfnisse der Väter einbringen und für eine Vernetzung der Akteure sorgen.

Die Rolle der Väternetzwerke werde in Zukunft an Bedeutung gewinnen – da waren sich die Teilnehmer des Treffens einig. Es brauche Strukturen die es erlauben die Väterrolle leben und Kinder betreuen zu können und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag im Unternehmen leisten zu können. Es gibt also noch einige Herausforderungen zu bewältigen für die Väternetzwerke – für die Stimme der Väter.

Von Benjamin Esche

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