Digital von Kindesbeinen an: ERGO Stiftung spendet PCs für Jugendeinrichtung


Einsatz & Engagement, 25.04.2018

Fünf funkelnagelneue PCs und Monitore stehen seit letzter Woche aufgebaut im PC-Raum der Hamburger Jugendeinrichtung „Haus der Jugend Wilhelmsburg“. Gespendet von der ERGO Stiftung „Jugend &Zukunft“. Getestet und für gut befunden von den Kindern und Jugendlichen.

So sieht eine stolze Internet-Rallye-Gewinnerin aus: Angelina mit ihrem Bruder Angelo.

Neugierig strömen die Kinder in den PC-Raum. Zur Einweihung hat sich Diana Hoffmann-Ratzmer, Diplom-Sozialpädagogin bei der ERGO Stiftung, eine Internet-Rallye ausgedacht. Eine gute Idee, wie sich herausstellt. Viele der Kinder haben sich dafür angemeldet. Mit Eifer machen sie sich im Internet auf die Suche: Wer hat den ersten Computer erfunden? Was ist ein Pixel? Was versteht man unter www?

Insgesamt fünf PCs mit modernen Monitoren sowie einen Drucker hat die ERGO Stiftung „Jugend & Zukunft“ dem „Haus der Jugend Wilhelmsburg“ gespendet. Diana Hoffmann-Ratzmer bietet seit vier Jahren in den Räumen der Einrichtung Jugendlichen ein offenes Berufsangebot an: „Die Rechner unterstützen uns ungemein bei der Berufsberatung der Jugendlichen – sei es für die Recherche, bei der Online-Bewerbung oder für den Ausdruck der Bewerbungsunterlagen“, so die gebürtige Hamburgerin.

Diana Hoffmann-Ratzmer arbeitet seit mehr als 15 Jahren als Diplom-Sozialpädagogin für die ERGO Stiftung.

„Wir sind wirklich dankbar, dass wir jetzt so gut ausgestattet sind“, bekräftigt auch Daniel Siess. Seit etwa einem Jahr arbeitet er als Erzieher im Haus der Jugend und kümmert sich neben seiner eigentlichen Tätigkeit freiwillig um die Technikausstattung im Haus. Für ihn erfüllen die PCs neben der Berufsberatung noch einen weiteren Zweck: „Heutzutage erwarten die Schulen, dass viele Arbeiten – wie zum Beispiel Referate – mit dem PC erledigt werden. Viele Familien verfügen aber über keine Rechner – gerade hier in Wilhelmsburg.“ Der Stadtteil liegt im Süden von Hamburg und gilt trotz Aufwärtstrend noch als sozialer Brennpunkt.

Auch der 15-jährige Yusuf findet den neuen PC-Raum klasse: „Vorher standen hier Rechner noch im Flur und waren veraltet und langsam.“ In der Schule hat der Neuntklässler bereits einen Kurs für Computeranwendungen gemacht und so wie es aus ihm sprudelt, wird schnell klar, dass ihn die Medien begeistern. Den PC-Raum wird er als erstes dafür nutzen, um die Abschlusspräsentation für sein Schulpraktikum zu erstellen, das er gerade bei einem Reifenhändler absolviert. „Mit PowerPoint“, fügt er wie selbstverständlich hinzu.

In der Zwischenzeit sind fast alle Kinder und Jugendlichen bei den letzten Rallye-Fragen angelangt. Diese drehen sich rund um die ERGO Stiftung. Schließlich ruft die 12-jährige Angelina als erstes laut ‚fertig‘ und hält glücklich den ausgefüllten Fragebogen hoch. Gleich nach ihr gibt auch Zwillingsbruder Angelo seinen Bogen ab. Den beiden hat die Internet-Rallye sichtlich Spaß gemacht. Auch die anderen Kinder sind nach und nach fertig und bekommen eine kleine Belohnung. Den neuen PC-Raum werden sie alle bestimmt bald wieder besuchen.

Text und Fotos: Sabina Rappold

ERGO Stiftung „Jugend & Zukunft“

Die ERGO Stiftung „Jugend & Zukunft“ besteht seit fast 20 Jahren und ist bei der Berufsberatung von jungen Menschen in Kooperation mit Jugendhilfeeinrichtungen in Hamburg aktiv. Sie hilft sozial benachteiligten Jugendlichen, ihr Potenzial zu entdecken und so ihre berufliche Zukunft selbst zu gestalten.

„Wir arbeiten unabhängig von sonstigen Programmen und ohne zeitliche Einschränkung. Braucht jemand unsere Hilfe, bleiben wir so lange am Ball, bis der Jugendliche seinen eigenen Weg gefunden hat und auf eigenen Beinen steht“, berichtet Diana Hoffmann-Ratzmer. Die diplomierte Sozialpädagogin arbeitet von Anfang an für die Stiftung. Aus eigener Erfahrung weiß sie, dass der Berufsstart oft holprig sein kann. Die gelernte Zeichnerin hat als Jugendliche die Schule abgebrochen und erst im zweiten Anlauf sich für ihren heutigen Beruf entschieden. „Hinzu kommt, dass die Arbeitswelt heute viel komplexer geworden ist – für Jugendliche oft wie ein Buch mit sieben Siegeln.“ Sie durch dieses Dickicht zu führen, das sieht sie als ihre Aufgabe. Im Laufe der Jahre bereits über 3.000 Jugendliche beraten und gecoacht. „Eine Arbeit, die erfüllt“, wie sie stolz sagt. 

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