DFB-Jubiläum: Fußball-Nationalmannschaft vor 1000. Länderspiel


Magazin, 09.06.2023

Vor mehr als 100 Jahren begann die Geschichte der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Sie ist geprägt von Triumphen, Titeln, Toren und auch Tränen. Zu ihrem 1.000 Spiel tritt die Elf von Trainer Hansi Flick jetzt gegen die Ukraine an. Sicher kein Spiel wie jedes andere.

Deutsche Fußball-Nationalmannschaft  

Am 12. Juni wird im Bremer Weserstadion Geschichte geschrieben. Das Benefizspiel der deutschen Nationalelf gegen die Ukraine soll nicht nur ein Zeichen für den Frieden setzen, es markiert zugleich ein außergewöhnliches Jubiläum.

Der Blick zurück auf die vergangenen 999 Spiele lässt großartige emotionale und unvergessliche Momente wach werden, herausragende Spielerpersönlichkeiten und Charaktere Revue passieren und präsentiert eine Erfolgsgeschichte, die niemand so vorhersehen konnte: Die deutsche Nationalmannschaft der Männer wurde viermal Weltmeister, viermal Vize-Weltmeister, viermal WM-Dritter, je dreimal Europameister und Vize-Europameister. Sie ist seit 1954 bei allen WM- und seit 1972 bei allen EM-Turnieren dabei und 14-mal in ein Endspiel eingezogen.

Nach Startschwierigkeiten auf die Erfolgsspur

Dabei begann alles mit einer krachenden Niederlage, als die deutsche Auswahl am 5. April 1908 in Basel der Schweiz mit 3:5 unterlag. Damals, acht Jahre nach Gründung des Verbandes, noch ohne Trainer. Deutlich bergauf ging es erst später. Mit dem WM-Sieg 1954, neun Jahre nach Kriegsende, schuf die DFB-Elf dann auch gesellschaftliches Identifikationspotenzial. Überzeugende Turnierauftritte brachten nicht nur sportliche Erfolge, sondern ließen die Nationalmannschaft zu einer Institution wachsen, die sich weltweit viel Respekt erspielte.

Engagement für den Frieden

Wenn das deutsche Team am 12. Juni um 18.00 Uhr nun zu seinem 1000. Spiel aufläuft, steht dieses Spiel ganz im Zeichen von Frieden und Völkerverständigung. Mit den Einnahmen aus dem TV-Honorar, der Bandenwerbung und dem Kartenverkauf sollen Einrichtungen und Organisationen der unter dem russischen Angriffskrieg leidenden Menschen in der Ukraine unterstützt werden. Schon im vergangenen Jahr stellte die DFB-Stiftung Egidius Braun gemeinsam mit Partnern mehr als zehn Millionen Euro für Sozialprojekte in der Ukraine zur Verfügung.

Wiedersehen in Deutschland

Die Ukraine belegt aktuell Rang 30 im FIFA-Ranking und kann bislang nur auf wenige Erfolge im internationalen Vergleich zurückblicken. Seit ihrer Eigenständigkeit hat sie erst einmal – 2006 in Deutschland – an einer WM-Endrunde teilgenommen. Auf einen Sieg gegen die deutsche Nationalelf warten die Ukrainer bislang vergebens. Doch der aktuelle Kader kann überzeugen. Zum Aufgebot zählen neben Spielern, die im eigenen Land unter Vertrag stehen, auch Akteure ausländischer Clubs wie etwa Roman Jaremtschuk von Benfica Lissabon, Oleksandr Zinchenko von Arsenal London oder Eduard Sobol vom FC Brügge.

Das ZDF überträgt ab 17:35 Uhr live. Anstoß der Partie ist um 18 Uhr.

Text: Martin Sulkowsky

Die Top10 aus 1.000 Spielen: Legendäre Augenblicke, die man nie vergisst

  • Deutschland wird zum ersten Mal Weltmeister. In einem dramatischen Spiel gewinnt das Team um Mannschaftskapitän Fritz Walter und den Siegtorschützen Helmut Rahn im strömenden Regen das Finale im Berner Wankdorfstadion gegen hoch favorisierte Ungarn. Es ist der Beginn einer Geschichte, die bis heute fasziniert.

  • Ein schwarzer Tag für alle deutschen Fußballfans: das WM-Finale im Londoner Wembley-Stadion. In der 101. Spielminute schießt der Engländer Geoff Hurst den Ball an die Unterkante der Latte, der senkrecht in Richtung Boden prallt und von Wolfgang Weber ins Toraus geköpft wird. Schiedsrichter Gottfried Dienst entscheidet auf Tor und sorgt damit für nie endenden Diskussionsstoff. England wird mit diesem 3:2 Sieg zum ersten und einzigen Mal Weltmeister.

  • In der WM-Vorrunde trifft die Mannschaft der Bundesrepublik auf das Team der DDR – eine einzigartige Konstellation in der Geschichte des Fußballs. Die Besucher im Hamburger Volksparkstadion erleben ebenso wie Millionen an den Fernsehschirmen, wie der heimische Favorit durch ein Tor von Jürgen Sparwasser, der spätestens jetzt zur Legende in der DDR wird, sang- und klanglos verliert.

  • Der Schock war heilsam. Die legendäre „Nacht von Malente“ im Anschluss an das desaströse Abschneiden gegen die DDR mobilisierte neue Kräfte im Team von Trainer Helmut Schön. Gegner im WM-Finale waren die Niederlande, die sich trotz perfekter Spielkultur und einem überragenden Johann Cruyff, geschlagen geben mussten. Das entscheidende 2:1 schoss Gerd Müller. Franz Beckenbauer empfängt als Spielführer den brandneuen WM-Pokal.

  • Es ist der späte Abend eines wunderschönen Sommertages, als Kapitän Lothar Matthäus den WM-Pokal in den Nachthimmel der italienischen Metropole reckt, während Teamchef Franz Beckenbauer gedankenverloren seine legendäre einsame Runde über den Rasen des Römischen Olympiastadions dreht. Deutschland hat gerade Finalgegner Argentinien mit 1:0 besiegt und ist zum dritten Mal Weltmeister geworden. „Kaiser“ Franz Beckenbauer ist jetzt Doppel-Weltmeister: als Spieler und als Teamchef.

  • 30 Jahre nach der bitteren Erfahrung des WM-Finales 1966 tritt die deutsche Elf erneut im Wembley-Stadion an, diesmal in einem EM-Finale. Der Gegner heißt Tschechien. Nach 90 Spielminuten steht es 1:1. Nach nur fünf Minuten in der Verlängerung versenkt Oliver Bierhoff den Ball im gegnerischen Tor und führt mit dem ersten „Golden Goal“ in der Geschichte des EM-Fußballs Deutschland zum dritten Titel bei einer Europameisterschaft.

  • Das Bild von Oliver Kahn, der nach Spielende niedergeschlagen am Torpfosten sitzt, geht um die Welt. Ausgerechnet der „Titan“, der im gesamten Verlauf der WM in Japan und Südkorea überragende Leistungen abgeliefert hat und zum Ende des Turniers geehrt wird, lässt in der 67. Minute des Finales gegen Brasilien einen Ball so unglücklich abprallen, dass ihn Superstar Ronaldo dankend ins Tor schieben kann. Dem Titelgewinn der Brasilianer steht nichts mehr im Wege.

  • Für die DFB-Elf geht das Sommermärchen im eigenen Land, das weltweit für Begeisterung sorgt, im Halbfinale gegen den späteren Weltmeister Italien zu Ende. Schauplatz ist das Stadion in Dortmund. Italien wird durch einen Sieg in Berlin über Frankreich Weltmeister. Indes: Die deutschen Fans feiern einfach weiter, mit Gastgeber Deutschland ist der „Weltmeister der Herzen“ geboren.

  • Schon während des gesamten WM-Turniers hat sich Deutschland als hoch gehandelter Favorit auf den Titel präsentiert. Was dann aber gegen Brasilien in Belo Horizonte geschieht, hat niemand erwartet. Eine überragende DFB-Elf besiegt den Gastgeber mit einem unfassbaren 7:1. Bereits zur Halbzeit führt das Team von Joachim Löw mit 5:0. Der Brasilianer Oscar ist es, der in der letzten Minute den Ehrentreffer für seine Mannschaft erzielt.

  • Deutschland geht als Favorit gegen Argentinien ins Finale, doch jeder weiß, dass die Partie kein Selbstläufer wird. Nach 90 Minuten steht es immer noch 0.0. Der Ausgang ist weiter ungewiss, bis der eingewechselte Mario Götze nach Flanke von André Schürrle in der 113. Minute mit dem linken Fuß das ersehnte1:0 erzielt und sich damit unsterblich macht. Deutschland wird Weltmeister und versetzt die Nation in Begeisterung.

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