Nachwuchs-Kickerinnen spielten vor dem Pokalfinale der Frauen

Das DFB-Pokalfinale der Frauen war am ersten Mai das sportliche Highlight aller Fußball-Fans. Auf den Stadion-Vorwiesen hatten vorher bereits viele junge Mädchen bei verschiedenen Turnieren ihr eigenes Highlight. Wie Leni und Jolina aus Rhede.

Nicht nur die Fußballerinnen vom VfL Wolfsburg und SC Freiburg freuten sich auf den großen DFB-Pokalfinaltag in Köln. Auch rund 1.400 Mädchen aus dem E- und D-Juniorinnen-Bereich spielten bei diversen Turnieren ihre Siegerinnen aus. Im Schatten des ehrwürdigen RheinEnergieStadions freuten sich viele Mädchen über tolle Fußballspiele.

Spielspaß steht für die Mädchen im Vordergrund

So wie Leni (10 Jahre) und Jolina (11 Jahre). Die beiden Mädchen spielen in der Nachwuchsmannschaft bei der DJK Rhede und nahmen mit ihrem Team an einem der beiden ERGO Cups vor dem Stadion teil. Gemeinsam mit ihren Mitspielerinnen waren sie sehr gespannt auf den Tag. „Fußball spielen macht einfach Spaß“, meinten sie und lachten. Trainer Patrick Terhart war beim Turnier natürlich auch mit dabei. „Die Spielfreude steht selbstverständlich im Vordergrund“, erklärte der Trainer. „Und wir haben auch starke Gegnerinnen.“ In der Gruppe der Rheder Mädchen spielten unter anderem die Mädchenteams des 1. FC Köln und von SGS Essen.

Trainer Terhart weiß, dass der Mädchen-Fußball es in vielen Vereinen nicht leicht hat. Bereits seit fünf Jahren betreut er die Nachwuchs-Kickerinnen bei der DJK Rhede. „Es gibt immer weniger Mannschaften“, so Terhart. „Oft läuft der Mädchen-Fußball auch nur so nebenbei mit.“ Das müsse sich ändern. Der beste Weg sei es, mit Schulen aus der Umgebung zusammenzuarbeiten. „Da kann man dann Schülerinnen für Probetrainings gewinnen“, so Terhart.

Mädchen-Fußball muss weiter gefördert werden

Auch Sandra Fritz vom Fußballverband Mittelrhein sieht eine teilweise stagnierende Entwicklung bei den Nachwuchsfußballerinen. Die Jugendbildungsreferentin des FVM ist Turnierleiterin bei den Turnieren an diesem Tag. „Gerade auf dem Land gibt es für Mädchen nicht ausreichend Möglichkeiten“, so Fritz. Daran werde aber gearbeitet. „Und hier bei unseren Turnieren haben wir diesmal insgesamt 117 Teams“, erklärt sie. „Vor sechs Jahren war es nur 26 Mannschaften.“

Für Leni, Jolina und ihre Mitspielerinnen von der DJK Rhede läuft es an diesem Tag nicht so rund. Nach einer 0:6-Niederlage zum Auftakt gegen die Mädels vom 1. FC Köln mussten sich die Rhederinnen auch knapp mit 0:1 dem SC Bad Neuenahr geschlagen geben. Die Eltern der Mädchen fieberten am Spielfeldrand aber gespannt mit.

Eltern der Mädchen feuern an

Die Eltern finden es toll, dass ihre Mädchen mit so viel Leidenschaft beim Fußball dabei sind. „Das ist eine gute Mannschaftssportart, bei der sie auch wichtige Werte vermittelt bekommen wie Zusammenhalt“, sagt Lenis Mutter Sandrine. Darum sei es auch wichtig, dass sie früh mit dem Fußball spielen anfangen. „Jolina hat schon mit fünf Jahren erstmals gekickt“, erzählt ihre Mutter Katja.

Und auch, wenn es an diesem Tag für die Mädchen der DJK Rhede nicht zum ganz großen Wurf beim ERGO Cup gereicht hat, war es trotzdem ein schöner, sportlicher ersten Mai. Anschließend durften die Mädchen gemeinsam mit Trainer und Eltern das große Pokalfinale im Stadion verfolgen. Und möglicherweise kommen sie im nächsten Jahr wieder.

Von Benjamin Esche