Lasst die Muskeln spielen

Viele Menschen in Deutschland vernachlässigen ausreichende Bewegung und gezieltes Muskeltraining. Für sie besteht das Risiko gesundheitlicher Einbußen. Zu diesem Ergebnis kommt der DKV-Report 2023.

Dass ausreichende körperliche Aktivität positiv auf den Bewegungsapparat, das Herz-Kreislauf-System, den Stoffwechsel, das Immunsystem sowie auf das Nervensystem und die Psyche wirkt, ist kein Geheimnis. Sie leistet damit einen wertvollen und effektiven Beitrag zur Vorbeugung zahlreicher lebensstilbedingter Krankheiten. Tatsächlich beherzigt laut dem DKV-Report 2023 nur eine Minderheit diese Erkenntnisse. Lediglich 38 Prozent der Befragten erreichen die kombinierten Bewegungsempfehlungen zu minimaler Ausdauer- und Muskelaktivität. Aktive Pausen, ausdauerorientierte Bewegung sowie mindestens zweimal pro Woche regelmäßige Einheiten zum Muskelaufbau ist die Aktivitätsempfehlung der Weltgesundheitsorganisation WHO und sollte Platz in jedem Kalender finden.

Am besten schneidet die Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen hinsichtlich körperlicher Aktivitäten ab. Doch gerade den Älteren wäre eine höhere Motivation anzuraten, denn bereits ab dem 30. Lebensjahr baut die Muskulatur kontinuierlich ab. Die Lösung heißt konsequentes Training. Jeder Schritt zählt, jede Minute körperlicher Aktivität ist ein Gewinn. Und zwar auch für das psychische Wohlbefinden, das immerhin von einem Viertel aller Deutschen als niedrig angegeben wird. Experten schätzen diesen Wert als kritisch ein. Er kann als ernster Hinweis einer beginnenden Depression gedeutet werden.

Trotz ihres Bewegungsdrangs sollte sich die junge Generation aber keineswegs in Sicherheit wiegen. Bei weiterhin ungebremst ansteigenden Sitzzeiten, die aktuell im Schnitt bei 9,2 Stunden liegen, markieren sie mit mehr als zehn Stunden je Werktag den traurigen Spitzenwert unter allen Befragten. Ein gut gemeinter Ratschlag nicht nur an sie: Einfach mal die Muskeln spielen lassen!

Text: Martin Sulkowsky