Plätze vier bis zehn: deutlich unter der Spitzengruppe
Auch auf den folgenden Rängen tummeln sich altbekannte Sportarten in kaum abgewandel-ter Reihenfolge. Was sie weiterhin von den oberen drei unterscheidet: Alle liegen im unteren einstelligen Bereich. Es folgen die Platzierungen im Einzelnen.
Platz 4: Reitsport (inkl. Polo)
213 gemeldete Unfälle und damit anteilig um 0,7 % gesunken sind die Unfallzahlen im Reitsport. Das sind gute Nachrichten. Im Vergleich zu anderen Sportarten führen Reitunfälle allerdings besonders oft zu schweren Verletzungen. Rund 40.000 Reitsportunfälle, die eine medizinische Behandlung nach sich ziehen, ereignen sich in Deutschland jährlich. Abseits des Verletzungsrisikos bietet das Reiten viele Vorteile: Es stärkt die Muskulatur, verbessert Gleichgewicht und Koordination, fördert den Stressabbau und erhöht das Selbstvertrauen, wie unterschiedliche Studien belegen.
Platz 5: Handball
Nach dem Fußball kommt auf der Beliebtheitsskala der Deutschen der Handball. Enge Räume, hohe Dynamik, viele Zweikämpfe: dieser Mannschaftssport gehört zu den körperbetontesten Sportarten überhaupt und sorgte 2024 für 192 Fälle in der Sportunfallstatistik von ERGO. Anteilig machen sie 2,9 % aller erfassten Fälle aus. Auch Profis sind vor schweren Verletzungen in dieser Sportart nicht gefeit. Patrick Groetzki, langjähriger Leistungsträger der deutschen Handball-Nationalmannschaft, musste seine Teilnahme an der Heim-EM 2024 aufgrund einer Fußverletzung absagen. Insgesamt sind die Unfallzahlen bei dem kontaktfreudigen Ballsport im Vergleich zu 2023 aber gesunken.
Platz 6: Volleyball
Anders als Fuß- und Handball kommt diese Sportart ohne direkten Körperkontakt aus. Mit 2% Anteil belegt Volleyball damit Platz sechs in der ERGO Unfallstatistik. Das Verletzungsrisiko betrifft häufig die unteren Extremitäten. Mehr als 65 % der Verletzungen entfallen auf diesen Bereich. Mit mehr als 37 % am häufigsten betroffen ist das Sprunggelenk. Hierzulande wird das Sprung- und Stellungsspiel überwiegend in Hallen gespielt. Beachvolleyball gewinnt in den Sommermonaten an Popularität. Interessant ist die Mitgliederentwicklung: Nachdem die Zahlen 2021 eingebrochen waren, stiegen sie laut Deutschem Volleyball-Verband (DVV) im vergangenen Jahr wieder auf 436.348 Mitglieder. Auffällig: Die weiblichen Aktiven (222.170) sind gegenüber den männlichen (214.100) in der Überzahl – ein seltener Befund im Sport.
Platz 7: Tennis
Ebenfalls in den Top Ten, aber mit nur 83 gemeldeten Unfällen (Anteil gesamt: 1,3 %), rutscht Tennis im Jahr 2024 von Platz 9 auf Platz 7. Einer der Gründe könnte auch hier sein, dass sich der Sport mit dem grellgelben Filzball wieder zunehmender Beliebtheit erfreut, wie der Deutsche Tennis Bund bestätigt. Die Trendwende begann nach 2021 und setzt sich seither stetig fort. Ob sich der Tennisboom der Graf-Becker-Ära Ende der späten 80er Jahre wiederholt? Tennis gehört zu den Sportarten, die man bis ins hohe Alter spielen kann. Der Sport fördert Koordination, Kraft, Ausdauer wie auch den Gleichgewichtssinn.
Plätze 8 bis 10: Basketball, Schlittschuhlaufen, Wassersport (inkl. Wasserball)
Direkt hinter Tennis liegt mit 78 Meldungen und einem Anteil von 1,2 % Basketball. Auch dieser Mannschaftssport ist kontaktlos. Aber die harten Landungen nach einem Sprung zum Korb und das hohe Spieltempo können die Muskeln und Gelenke der Sportler ganz schön fordern. Die beiden Schlusslichter unter den Top Ten bilden schließlich Schlittschuhlaufen (77 Unfälle, Anteil: 1,2 %) und Wassersport (74 Unfälle, Anteil: 1,1 %).
Was in der Zehn-Jahres-Statistik auffällt: Inlineskaten ist aus den Top Ten verschwunden.