Nachhaltigkeit & Engagement, 16. April 2025

Update: Green-Tech Innovationen

Inspirationen aus aller Welt für den Klimaschutz

Glasfassade eines Gebäudes

Bereits im vergangenen Jahr hat //radar Kolumnist Markus Sekulla einen Artikel mit GreenTech-Ideen verfasst. Der Markt für innovative und nachhaltige Lösungen ist extrem dynamisch und bietet daher erneut die Möglichkeit, über den Tellerrand zu schauen, um zu sehen, welche neuen Technologien und Initiativen im Bereich der grünen Innovationen entwickelt wurden. Diese Innovationen können mithelfen, einen nachhaltigen Wandel voranzutreiben. 

Nichts ist so alt wie das Wahlplakat von gestern

Die Idee: Recycling von Wahlplakaten aus Kunststoff zu neuen Produkten.

Nicht nur nach der letzten Bundestagswahl habe ich gefragt, was eigentlich mit diesen Bergen von Plakaten passiert. Restmüll? Recycling? Irgendwie weiß das niemand so genau.

In Ellingen, einem Ort im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, hat ein Recyclingunternehmen eine innovative Lösung gefunden, um Wahlplakate aus Kunststoff nach der Wahl wiederverwerten zu können. Die Kunststoffplatten, die zuvor als Plakate verwendet wurden, werden in eine Mühle zerkleinert und in den Recyclingkreislauf eingeführt. Das Unternehmen arbeitet dabei mit der Ostbayerischen Technischen Hochschule zusammen, um das Material in eine recyclebare Form zu bringen. So entstehen aus den Plakaten neue Produkte. 

It never rains in Southern California…

Die Idee: KI-gestützte Technologien zur frühzeitigen Erkennung von Waldbränden.

Hier ist eine erschreckende Zahl: Bis zu 20 Prozent des CO₂-Ausstoßes durch Waldbrände. Wir alle haben noch die Bilder von den verheerenden Bränden in Kalifornien Anfang 2025 in Erinnerung. Und dies ist leider kein Einzelfall.

Waldbrände werden durch zahlreiche Faktoren wie Blitzschläge oder Funkenflug ausgelöst und sind besonders gefährlich, da sie schnell große Flächen verwüsten können. Neue Technologien setzen verstärkt auf künstliche Intelligenz, um Brände schneller zu erkennen und den Einsatzkräften wertvolle Zeit zu verschaffen. Ein vielversprechendes Projekt ist FireSat, das von Google und mehreren Partnern ins Leben gerufen wurde. Dieses Satellitennetzwerk soll Brände schon in ihren ersten Stadien entdecken und Bilder alle 20 Minuten aktualisieren. Auch das deutsche Unternehmen OroraTech arbeitet an kleinen Satelliten, die Brände durch Wärmebildsensoren erkennen. Ergänzend dazu setzt Pano AI auf Kamerastationen, die an hohen Punkten wie Bergen installiert werden, um Feuer aus großer Entfernung zu erkennen.

Grün, grün, grün sind alle meine Gase

Die Idee: Entwicklung von grünem Methanol zur Förderung von Klimaschutz in Schlüsselindustrien.

C1 Green Chemicals AG hat sich einem großen Klimaproblem verschrieben, dem Treibhausgas Methanol. Ihr grünes Methanol wird aus erneuerbaren Quellen wie Biomasse oder CO₂ hergestellt und ersetzt fossile Brennstoffe. Besonders in der Schifffahrt hilft es, die Abhängigkeit von Öl und Gas zu verringern und den CO₂-Ausstoß zu senken. Das Startup hat ein patentiertes Verfahren entwickelt, das die Kreislaufwirtschaft fördert. Als nächsten Schritt plant das Unternehmen den Bau der weltweit ersten Demonstrationsanlage für homogen katalysiertes Methanol. 

Alles, nur kein Maschendrahtzaun

Die Idee: Ein vertikaler Solarzaun, der besonders im Winter effizient Strom erzeugt.

Ich liebe Lösungen, die zwei Probleme gleichzeitig lösen. Solarzellen im Gartenzaun klingt für mich nach einer solchen. Nicht nur Sichtschutz, sondern auch verlässlicher Stromproduzent. Quasi ein Balkonkraftwerk für Einzelhausbesitzer, die die Module nicht auf dem Dach haben wollen. Besonders cool: Dieses vertikale Modul kann das Sonnenlicht von beiden Seiten nutzen, was eine höhere Energieausbeute als herkömmliche Solarmodule ermöglicht. Im Winter profitiert der Zaun vom Albedo-Effekt, der durch reflektiertes Sonnenlicht vom Schnee entsteht. 

Das Fenster zur Nachhaltigkeit

Die Idee: Transparente Solarzellen, die in Fenster integriert werden können, um Strom zu erzeugen.

Bleiben wir noch beim Thema Solar. An der Syddansk Universitet in Dänemark wurde eine transparente Solarzelle entwickelt, die mehr als 12 Prozent der eingestrahlten Energie in Strom umwandelt, während sie gleichzeitig einen Großteil des sichtbaren Lichts durchlässt. Diese Technologie könnte besonders in Büro- und Geschäftsgebäuden verwendet werden, um Glasfronten in stromerzeugende Elemente zu verwandeln. Obwohl die Technik noch im Versuchsaufbau ist, wurden bereits erfolgreiche Tests unter realen Bedingungen durchgeführt. Sie könnte eine effiziente und unsichtbare Methode bieten, um große Gebäude mit Solarstrom zu versorgen.

Fazit

Es tut sich richtig was im Markt der nachhaltigen Technologien. Und ganz ehrlich, es macht Mut, sich damit zu beschäftigen. Neue Ideen, bei denen man denkt: Warum bin ich da nicht selbst schon vor Jahren draufgekommen?, sind doch immer wieder schön zu verfolgen. Ich freue mich schon auf das nächste Update.


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Autor: Markus Sekulla, Digitalberater

Hi, ich bin Markus. Ich bin freiberuflicher Unternehmensberater im Bereich Kreative/Digitale Kommunikation. Ich befasse mich in der nicht immer trennscharfen Frei- und Arbeitszeit am liebsten mit New Work, Trends, Gadgets und zukunftsfähigen Ideen. In der richtigen Freizeit bin ich ein ziemlicher Gesundheitsfreak: eat, run, sleep, repeat.

Markus Sekulla  – Freiberuflicher Digitalberater

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