Science Fiction zu lesen, ist in zweierlei Hinsicht spannend. Zum einen beschreiben die Zukunftsgeschichten, welche Welten sich die Autoren für morgen vorstellen können. Häufig greifen sie dabei die Wünsche und Sehnsüchte der Menschen der Gegenwart auf und zeigen uns, was daraus in einer Zukunft werden könnte, in der es bereits ganz andere technische Möglichkeiten gibt.
Andererseits hat sich das Genre inzwischen teilweise selbst eingeholt. Viele Geschichten, die heute als Klassiker gelten, beschreiben unsere heutige Zeit. Stan Kubricks Klassiker „2001: Odyssee im Weltraum“ zum Beispiel erschien 1968 und beschreibt das titelgebende Jahr 2001. Isaac Asimov veröffentlichte seine erste Robotergeschichte sogar schon 1940 und machte damit ein Thema populär, das bis heute immer wieder aufgegriffen wird: Humanoide Roboter. Damit sind Maschinen gemeint, die dem Menschen in Gestalt und Verhalten möglichst ähnlich sind.
Die größten Herausforderungen für Humanoide
Die technologische Entwicklung humanoider Roboter ist längst in der Realität angekommen. Die größten Herausforderungen liegen in den motorischen und kognitiven Fähigkeiten, die zu den herausragenden Eigenschaften des Menschen gehören. Allein der aufrechte Gang auf zwei Beinen war für humanoide Roboter lange Zeit eine große Hürde. Ein großer Sprung gelang 2015 mit dem „Laufroboter“ ATRIAS, dessen Entwickler sich noch stärker an der menschlichen Mechanik des Gehens orientierten.
Die größte Herausforderung dabei: Der aufrechte Gang des Menschen ist kein stabiles System, sondern eher ein Fallen von einem Schritt in den nächsten. Auf ebenem Untergrund lässt sich das für Roboter mathematisch noch gut berechnen, doch im Alltag gibt es kaum solche streng definierten Situationen. Für den an der Oregon State University entwickelten ATRIAS sind unebene Oberflächen jedoch kein Problem mehr (Link zum Video).
Mindestens ebenso wichtig wie die komplexe Entwicklung der motorischen Fähigkeiten ist die Annäherung an die kommunikativen Fähigkeiten. Hier waren die Unterschiede zwischen den Humanoiden und ihren menschlichen Vorbildern lange Zeit noch größer. Die automatisierte Sprachausgabe konnte kaum mit der menschlichen Komplexität mithalten und wirkte nicht flüssig genug. Noch deutlicher hinkte die inhaltliche Qualität hinterher. Mit der Weiterentwicklung der Audiofunktionalität der Large Language Models können Roboter dieses Manko nun weitgehend ausgleichen.