Einfach, weil's wichtig ist.
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Sport & Gesundheit, 24. Juli 2023
Heute steigt als eines der letzten auch das deutsche Team in die WM 2023 ein. Mit dem knapp verpassten Europameistertitel 2022 zählen die deutschen Frauen zum engsten Favoritenkreis.
Die Gegnerinnen der Gruppe H, in die das deutsche Team gelost wurde, haben bislang im internationalen Fußball keine tiefen Spuren hinterlassen. Dennoch werden Marokko, Kolumbien und Südkorea sicher alles unternehmen um die erfolgsverwöhnten Deutschen ins Stolpern zu bringen.
Für die marokkanische Nationalmannschaft, erster Gruppengegner Deutschlands, ist die WM eine Premiere. Auch bei kontinentalen Turnieren wie der Afrika-Meisterschaft konnte das Team von Coach Reynald Pedros, der mit den Spielerinnen von Olympique Lyon eine Reihe bemerkenswerter Erfolge erzielen konnte, in der Vergangenheit selten überzeugen und noch keinen Titel holen. Dennoch ist das marokkanische Team nicht zu unterschätzen. Denn der Trend zeigt klar nach oben. Beim Afrika Cup 2022 war erst im Finale Endstation. Im Halbfinale davor sahen mehr als 45.000 begeisterte Zuschauer im heimischen Rabat eine Partie gegen Nigeria, die an Spannung nichts zu wünschen übrigließ. Die Marokkanerinnen behielten schließlich im Elfmeterschießen die besseren Nerven. Der 2018 beschlossene Entwicklungsplan des marokkanischen Verbandes für den Frauenfußball scheint zu fruchten. Neben einer Reihe dezentraler Maßnahmen und konsequenter Nachwuchsarbeit ist die finanzielle Förderung für die Vereine der ersten und zweiten Liga verbindlich.
Gruppengegner Nummer zwei am 30. Juli heißt Kolumbien, ein Team, das weniger durch technische Finesse als durch Leidenschaft und viel Herzblut auffällt. Von den bisher 105 ausgetragenen Partien der Kolumbianerinnen wurden 49 gewonnen, 18 endeten unentschieden und 38 gingen verloren. Ein kurzer Blick zurück: Gleich in ihrem ersten Spiel 1998 schlugen die kolumbianischen Frauen ihre Gegnerinnen aus dem benachbarten Venezuela mit 4:1. Am 20. Juni 2010 konnte die Mannschaft erstmals ein Spiel gegen ein Team aus Europa gewinnen: Im damaligen Testspiel besiegten sie Wales mit 3:1. An WM-Endrunden nahmen die Kolumbianerinnen bisher zweimal ohne nennenswerte Erfolge teil. 2011 mussten sie bereits nach der Vorrunde aus Deutschland abreisen, 2015 erreichten sie in Kanada immerhin das Achtelfinale.
Am 3. August trifft das deutsche Nationalteam auf Südkorea. Das Team des britischen Coaches Colin Bell, der in seiner aktiven Zeit als Spieler unter anderem für Mainz 05 auf dem Platz stand und seine ersten Trainerstationen ebenfalls in Deutschland absolvierte, steht aktuell auf Rang 17 der FIFA-Weltrangliste. Mit der WM in Australien und Neuseeland steht die vierte Endrunde auf dem Programm des südkoreanischen Frauen-Nationalteams. Die beste Platzierung liegt mit dem Ausscheiden im WM-Achtelfinale acht Jahre zurück. In den aktuellen Kader hat Colin Bell eine Reihe junger Spielerinnen berufen, setzt aber auch auf erfahrene Leistungsträgerinnen wie beispielsweise Kim Jeong-mi, die bereits 135mal für die Nationalelf im Tor stand und im kommenden Jahr ihren vierzigsten Geburtstag feiern wird. Die beiden Mittelfeldakteurinnen Cho So-hyun und Ji So-yun können sogar auf jeweils 144 Einsätze zurückblicken.
Text: Martin Sulkowsky
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