Einfach, weil's wichtig ist.
Einfach, weil's wichtig ist.
Digitalisierung & Technologie, 12. Januar 2024
Mit generativer KI ist 2023 ein weiterer Big Player im Mainstream angekommen. Nur wenige Technologien der letzten Jahrzehnte hatten ähnliches Potenzial, die Menschheit aufzuwirbeln. Auch 2024 wird es weitere Innovationen und Fortschritte im digitalen, sozialen und nachhaltigen Bereich geben. Unser //next-Kolumnist Markus Sekulla hat daher wieder Digitalexperten aus den unterschiedlichsten Bereichen nach ihren Wünschen für das digitale Jahr 2024 gefragt.
Sophia Tran – Founder & CEO bei Spotlight! Ventures
https://www.linkedin.com/in/sophiatran/
Für das digitale Jahr 2024 wünsche ich mir eine Fortsetzung des dynamischen Wandels, den wir in den letzten Jahren in der digitalen Landschaft erlebt haben. Als Teil der Technologiebranche und engagierte Fürsprecherin für Innovation hoffe ich, dass wir weiterhin bedeutende Fortschritte erleben, die unser tägliches Leben verbessern und Chancen für alle eröffnen.
Mein Wunsch für das kommende Jahr ist eine verstärkte Integration von Technologie in Bildungssysteme weltweit. Ich glaube fest daran, dass der Zugang zu digitalen Lehrmitteln und modernen Lernmethoden essentiell ist, um die nächste Generation optimal auf die Anforderungen der Zukunft vorzubereiten.
Ich erhoffe mir auch, dass Start-ups weiterhin als Treiber für neue Ideen und Lösungen fungieren und eine florierende Start-up-Landschaft sehen, die auf Vielfalt, Nachhaltigkeit und Inklusion basiert. Ihr Potenzial, rasch auf Veränderungen zu reagieren und innovative Lösungen anzubieten, ist von entscheidender Bedeutung, um drängende globale Herausforderungen anzugehen. Die Unterstützung und Förderung von Start-ups werden auch in diesem Jahr eine Schlüsselrolle spielen, die digitale Transformation voranzutreiben und neue Maßstäbe für Fortschritt und Innovation zu setzen.
Das digitale Jahr 2024 bietet in jedem Fall eine Fülle von Möglichkeiten, und ich bin gespannt darauf, gemeinsam mit der digitalen Gemeinschaft an der Gestaltung einer innovativen und nachhaltigen Zukunft zu arbeiten.
Thomas Riedel – Journalist
https://www.linkedin.com/in/triedel/
Als Journalist wünsche ich mir, dass wir es 2024 schaffen, X endgültig rechts liegen und es der selbstverschuldeten Bedeutungslosigkeit anheimfallen lassen zu können. Hypes und Trends beschleunigen sich immer mehr, neue Kanäle und Möglichkeiten fragmentieren Aufmerksamkeit oder führen sie ad absurdum.
Ich wünsche uns mehr Ruhe und Gelassenheit. Zumal wir in dieser überkonsumierenden Gesellschaft uns das allemal leisten können und müssen. Ein „Citius, altius, fortius“ (Höher, schneller, weiter) – das Motto der Olympiade aus dem Jahre 1894, ist im Anbetracht der Herausforderungen unserer Zeit unangemessen.
Mein Vorschlag: „Sozius, oecologius, sanus“. Sozialer, ökologischer und gesünder. Für uns digitale Professionals ein angebrachtes Motto.
Tanja Laub – Walkabout Media – Digitale Konzepte & Beratung
https://www.linkedin.com/in/tanjalaub/
Mein Wunsch für 2024: Mehr Echtheit und weniger Lärm im Netz. Weniger Quantität mehr Qualität, statt Reichweite mehr echte Begegnungen und Interaktionen.
Ich wünsche mir, dass die lautstarken Stimmen, die so viel Hass und Hetze verbreiten, leiser werden. Wir brauchen eine Atmosphäre des Respekts und der konstruktiven Gespräche – eine gemeinsame Anstrengung von uns allen, einschließlich Behörden, Politik und Plattformbetreibern.
Ich wünsche mir, dass digitale Fakes auch weiterhin erkennbar sind. Ich liebe Technik und die digitale Weiterentwicklung. Doch die Unterscheidung von Realität und Fake muss weiterhin möglich sein. Ich wünsche mir mehr Gelassenheit und Zeit zum Durchatmen bei all der Informationsflut und steigenden Geschwindigkeit.
2024 soll ein Jahr werden, in dem das Digitale uns verbindet und nicht trennt.
Hassan Jaffery – Deputy CEO, ERGO Travel Insurance Services UK
https://www.linkedin.com/in/hassan-jaffery/
Wir als Spezies haben große Fortschritte gemacht, unter anderem bei den neuen Technologien, die Automatisierung und künstliche Intelligenz einen Schritt näher an die Massenanwendung bringen. Die Hard- und Software für erweiterte und virtuelle Realität verbessert sich in einem vielversprechenden Tempo, und die Rechenleistung wird immer stärker.
Deshalb bin ich optimistisch und gespannt auf das, was uns bevorsteht, wenn wir die Kraft der menschlichen Kreativität mit der Konvergenz der oben erwähnten neuen Technologien kombinieren – ich freue mich darauf, zu sehen, was unsere wahrhaft bemerkenswerte Spezies als Nächstes erschafft.
Kai Fischer – Chief Commercial Officer (CCO) - Woodblock
https://www.linkedin.com/in/fischerkai/
Für 2024 erhoffe ich mir, dass die nächste Entwicklungsstufe des Internets nicht nur technologisch brillant, sondern vor allem tiefgreifend menschenzentriert gestaltet wird.
In der Ära von immersiven Technologien und generativer KI stellt sich die Frage, ob unser zentraler Fokus ausschließlich auf Schnelligkeit und Effizienz, oder nicht auch auf der Förderung von Authentizität, Vielfalt und Sicherheit in digitalen Welten liegen sollte.
Mein Wunsch ist es, dass innovative technologische Entwicklungen unsere Werte, Identitäten und Selbstwertgefühle stärken und menschliche Bestrebungen wie Kreativität nachhaltig vorantreiben.
Im digitalen Jahr 2024 hoffe ich darauf, dass Organisationen nachhaltige Wachstumsmodelle priorisieren und die Auswirkungen von neuen Technologien auf die Menschheit verantwortungsbewusst und umfassend berücksichtigen.
Es gilt, die Balance zwischen Bedeutung und Nützlichkeit zu finden und dabei stets im Auge zu behalten, dass der Weg mindestens genauso wertvoll ist wie das Erreichen des Ziels – gerade wenn neue Technologien das Erreichen von Zielen erleichtern.
Franziska Bluhm – Inhaberin – Franziska Bluhm Digitalberatung
https://www.linkedin.com/in/franziskabluhm/
Das vergangene Jahr war vor allem von einem Trend geprägt: die Nutzung von generativer künstlicher Intelligenz und jeder Menge Tools, die es uns erleichtern können, effizienter zu kommunizieren. Darin bestehen jede Menge Chancen.
Ich wünsche mir für 2024, dass wir die Möglichkeiten der digitalen Welt nutzen, um Brücken zu bauen, Ideen auszutauschen und einander zu unterstützen. Digitale Tools und Plattformen sollten uns dabei helfen, ein harmonisches Miteinander zu fördern und gemeinsam an der Zukunft zu arbeiten.
Mark Klein – Chief Digital Officer – ERGO Group
https://www.linkedin.com/in/mark-klein-cdo/
Das vergangene Jahr stand besonders unter dem Stern der Large Language Models (LLM). ERGO verfügt über große Expertise im Einsatz von Sprachmodellen und regelbasierten Sprachassistenten. So waren wir z. B. mit unserem Whitepaper hierzu ganz vorne mit dabei, als binnen kürzester Zeit ChatGPT in den Massenmarkt aufgestiegen ist. Für 2024 wünsche ich mir, dass die Menschen sich weiterhin genau diese Neugier und Offenheit, die wir bei ChatGPT erlebt haben, für neue Digitaltrends behalten.
Schneller und effizienter werden wir im Umgang mit neuen Technologien, indem wir sie live testen. Besonders wichtig ist hierbei, dass sich verschiedene Menschen, Bereiche und Berufsgruppen vernetzen und austauschen, denn Diversität und Kollaboration fördern die Weiterentwicklung und den Praxiseinsatz. Als CDO ist es mir wichtig, die Kolleginnen und Kollegen auch in diesem Jahr auf der Digitalisierungsreise mitzunehmen, denn der kulturelle Wandel bleibt bedeutender Bestandteil einer erfolgreichen Digitalisierung im Unternehmen. Auch 2024 verfolgen wir mit voller Kraft unsere Ambition: Dass ERGO bis 2025 digital führend in der Versicherungsbranche ist – sowohl in Deutschland als auch in unseren internationalen Kernmärkten.
Dörte Roloff – Consultant & Trainer for New Work, Corporate Innovation, Business Agility, Intrapreneurship
https://www.linkedin.com/in/d%C3%B6rte-roloff-b02824194/
Für das Jahr 2024 wünsche ich mir, dass wir digitale Tools und technologische Innovativen sinnvoll weiterentwickeln und wirkungsorientiert einzusetzen, um den sozialen und ökologischen Herausforderungen dieser Zeit zu begegnen. Lasst uns mehr zusammenrücken und die transformativen Kräfte bündeln – mit dem gemeinsamen Ziel am Horizont: ein resilientes, nachhaltiges Wirtschaftssystem zu bauen.
In der Kollaboration zwischen Impact Start-ups, großen Corporates und KMUs sehe ich hier noch ungenutzte Potentiale. Und es darf auch wieder mehr „menscheln“. Dafür dürfen wir uns in Empathie, Offenheit, Experimentierfreude, Lern- und Veränderungswillen üben und achtsam mit uns und unserer Umwelt umgehen.
Markus Sekulla – Freiberuflicher Digitalberater
https://www.linkedin.com/in/markussekulla/
Für das Jahr 2024 wünsche ich uns allen, dass wir eine schöne Alternative zum verlorenen Lieblingsnetzwerk Twitter finden.
Dazu noch, dass wir zu einer sinnvollen und globalen Framework für KI finden (wenn das Schiff nicht schon den Hafen verlassen hat).
Aber am meisten wünsche ich mir, dass wir nicht mehr so viel Zeit mit dem Smartphone oder dem Rechner verbringen. Ich weiß, klingt anfangs nicht intuitiv für einen Digitalberater, aber wenn die Technologien uns weiterhelfen unser Leben besser zu machen und wir es gleichzeitig schaffen, Social Media nicht so stark zu suchten, wäre das Smartphone das Beste, was uns seit langer Zeit passiert ist.
Sabine Saeidy-Nory – Pressesprecherin Digitales bei der ERGO Group
https://www.linkedin.com/in/sabine-saeidy-nory/
Im digitalen Raum gibt es vieles, das man sich wünschen könnte. Weniger Hass, weniger Hetze, weniger Missbrauch von Technologien.
Was ich mir aber besonders für 2024 wünsche, ist, dass wir Deep Fakes in den Griff bekommen. Die realistisch wirkenden Medieninhalte haben mit dem Schub von GenAI nochmal eine vollkommen neue Dimension erreicht. Ich kann praktisch jeden alles sagen und darstellen lassen.
Wir stehen damit vor einer der größten gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen seit Langem, wenn nicht überhaupt. Denn auf diese Weise werden politische Wahlen noch perfider manipuliert. Staaten noch schneller destabilisiert. Menschen noch niederträchtiger diffamiert. Im Bereich künstlich erstellte Inhalte rollt eine Welle auf uns zu, deren Ausmaß wir heute noch gar nicht ganz abschätzen können. Auf die wir aber gesamtgesellschaftlich vorbereitet sein müssen. Denn alleine 2024 stehen mehr als 70 Wahlen an – unter anderem die US-Präsidentenwahl und die Europawahl.
Ihre Meinung
Wenn Sie uns Ihre Meinung zu diesem Beitrag mitteilen möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an: next@ergo.de