Am 12. Juni wird im Bremer Weserstadion Geschichte geschrieben. Das Benefizspiel der deutschen Nationalelf gegen die Ukraine soll nicht nur ein Zeichen für den Frieden setzen, es markiert zugleich ein außergewöhnliches Jubiläum.
Der Blick zurück auf die vergangenen 999 Spiele lässt großartige emotionale und unvergessliche Momente wach werden, herausragende Spielerpersönlichkeiten und Charaktere Revue passieren und präsentiert eine Erfolgsgeschichte, die niemand so vorhersehen konnte: Die deutsche Nationalmannschaft der Männer wurde viermal Weltmeister, viermal Vize-Weltmeister, viermal WM-Dritter, je dreimal Europameister und Vize-Europameister. Sie ist seit 1954 bei allen WM- und seit 1972 bei allen EM-Turnieren dabei und 14-mal in ein Endspiel eingezogen.
Nach Startschwierigkeiten auf die Erfolgsspur
Dabei begann alles mit einer krachenden Niederlage, als die deutsche Auswahl am 5. April 1908 in Basel der Schweiz mit 3:5 unterlag. Damals, acht Jahre nach Gründung des Verbandes, noch ohne Trainer. Deutlich bergauf ging es erst später. Mit dem WM-Sieg 1954, neun Jahre nach Kriegsende, schuf die DFB-Elf dann auch gesellschaftliches Identifikationspotenzial. Überzeugende Turnierauftritte brachten nicht nur sportliche Erfolge, sondern ließen die Nationalmannschaft zu einer Institution wachsen, die sich weltweit viel Respekt erspielte.
Engagement für den Frieden
Wenn das deutsche Team am 12. Juni um 18.00 Uhr nun zu seinem 1000. Spiel aufläuft, steht dieses Spiel ganz im Zeichen von Frieden und Völkerverständigung. Mit den Einnahmen aus dem TV-Honorar, der Bandenwerbung und dem Kartenverkauf sollen Einrichtungen und Organisationen der unter dem russischen Angriffskrieg leidenden Menschen in der Ukraine unterstützt werden. Schon im vergangenen Jahr stellte die DFB-Stiftung Egidius Braun gemeinsam mit Partnern mehr als zehn Millionen Euro für Sozialprojekte in der Ukraine zur Verfügung.
Wiedersehen in Deutschland
Die Ukraine belegt aktuell Rang 30 im FIFA-Ranking und kann bislang nur auf wenige Erfolge im internationalen Vergleich zurückblicken. Seit ihrer Eigenständigkeit hat sie erst einmal – 2006 in Deutschland – an einer WM-Endrunde teilgenommen. Auf einen Sieg gegen die deutsche Nationalelf warten die Ukrainer bislang vergebens. Doch der aktuelle Kader kann überzeugen. Zum Aufgebot zählen neben Spielern, die im eigenen Land unter Vertrag stehen, auch Akteure ausländischer Clubs wie etwa Roman Jaremtschuk von Benfica Lissabon, Oleksandr Zinchenko von Arsenal London oder Eduard Sobol vom FC Brügge.
Das ZDF überträgt ab 17:35 Uhr live. Anstoß der Partie ist um 18 Uhr.
Text: Martin Sulkowsky