Wie sieht deine Ernährung aus? Keto? Paleo? Vegan?
Ich mache daraus keine Religion wie viele andere. Wenn es um die Ernährung selbst geht, können wir von der Makro- zur Mikro-Seite gehen. Auf der Makro-Seite ernähre ich mich fettreich, proteinreich und kohlenhydratarm. Aber wenn man auf die Mikronährstoffseite geht, da erhöhe ich die Dichte der Nährstoffe pro Kalorie. Bei der Lebensmittelauswahl nehme ich Produkte zu mir, die in ihrer Kategorie die höchste Nährstoffdichte haben.
Morgens und mittags vermeide ich normalerweise große Mengen an Kohlenhydraten. Wenn ich Kohlenhydrate zu mir nehme, dann hauptsächlich in Form von verdichteten Beeren wie Heidelbeeren, Blaubeeren, Sanddorn und so weiter. Wenn es um die Proteinseite geht, greife ich zu den nährstoffreichsten Fleischsorten. Wenn möglich, esse ich Wild, je wilder, desto besser. Was Fisch betrifft, so esse ich am liebsten Flussfische, und vermeide Raubfische.
Ich esse viele Eier von höchster Qualität, sprich biologisch und aus Freilandhaltung. Es gibt viele Missverständnisse, altes Wissen oder einfach nur Folklore rund um Lebensmittel – dass Eier und Kaffee schlecht für Menschen sind, ist ein gutes Beispiel. Ich esse oft drei oder vier Eier pro Tag, meine Cholesterinwerte sind jedoch völlig in Ordnung.
Ich versuche, so viele Pflanzen und Gemüse wie möglich zu essen. Einige davon esse ich roh, andere koche ich. Ein gutes Beispiel ist die Tomate. Das Lycopin in der Tomate wird nur absorbiert, wenn sie ein wenig erhitzt wird. Also erhitze ich sie ein wenig, bevor ich sie in den Salat gebe, anstatt sie roh zu essen. Wenn ich mich für Beeren entscheide, dann eher nicht für Erdbeeren, sondern die mit den dunkelsten, tiefsten Farben. Ich liebe finnische Bilberries, die starke nährstoffreichere Schwester der Blaubeere.
Und was die Zwischenmahlzeiten angeht: Ich snacke nicht, denn man sollte seinem Stoffwechsel auch Pausen gönnen. Wenn ich die ganze Zeit esse, kann ich Entzündungen nicht auf ein niedriges Niveau reduzieren oder gar dort halten. Das kann der Körper auch nicht, weil er die ganze Zeit andere Stoffe verarbeiten muss.
Ich denke auch, dass Nicht-Essen eine der besten Strategien ist. Ich verzichte im Grunde ein- bis zweimal pro Woche aufs Essen, das heißt, ich lasse das Frühstück, Mittagessen und manchmal auch das Abendessen ausfallen, um erst am nächsten Tag zu essen. Was das Fasten angeht: Ich mache intermittierendes Fasten wegen der metabolischen Vorteile der Blutzuckerregulierung / Senkung der Entzündung. Längeres Fasten, so 2, 3, 4 Tage lang mache ich vielleicht einmal im Jahr, weil das auch wiederum positive Effekte hat. Aber es ist auch hart für den Körper. Wenn man jedoch vorhat, das Immunsystem zu regenerieren, dann ist es ist es eine gute Idee, das gelegentlich zu machen.
Ich möchte dich nach deinem Arbeitsleben fragen. Jeder, mit dem ich zusammenarbeite, nennt mich einen „Work-Hacker“. Ich arbeite 90 Minuten, ich mache 90 Minuten Pause, ich arbeite 90 Minuten, ich mache 90 Minuten Pause, und so weiter. Wie viel und mit welcher Methode arbeitest du?
Ich denke, es ist wichtig zu verstehen, dass das meiste Wachstum passiert, wenn wir uns ausruhen. Es passiert nicht während des Reizes. Wenn du ins Fitnessstudio gehst, wachsen deine Muskeln nicht, wenn du Gewichte hebst. Das Wachstum geschieht, wenn du danach schläfst. Dasselbe gilt fürs Lernen. Wenn du etwas lernen willst, musst du Pausen machen, ganz einfach. Und wenn du bei der Arbeit gute Ergebnisse erzielen willst, ist es dasselbe. Man kann sich nicht stundenlang am Stück konzentrieren, dafür sind Pausen notwendig, was durch viele Studien hinreichend belegt wurde.
Bei mir hat die Pomodoro-Technik funktioniert. Das ist eine japanische Zeitmanagement-Technik, bei der am Stück 20 Minuten Aufgaben erledigt werden, eine kleine Pause gemacht wird und es dann wieder von vorne losgeht. Für mich ist die Reduzierung von Ablenkung der Schlüssel. Bei Pausen handelt es sich um ein Nickerchen, ein paar Minuten Sport oder eine Meditation. Das sind effektive Strategien, um ein paar Stunden mehr produktive Zeit am Tag zu haben.
Was To-Do-Listen betrifft, so dreht sich bei mir alles um meine Nicht-To-Do-Listen. Ich überlege ständig, was sind die Dinge, die ich nicht tun sollte? Wie kann ich Dinge auslagern, automatisieren oder delegieren.
Vielen Dank, Teemu, für deine spannenden Einblicke. Es gibt noch einiges zu tun bei mir…