Die zunehmende Zahl von Tagen mit negativen Strompreisen macht deutlich, dass der Energiewende noch ein Baustein fehlt, um langfristig erfolgreich zu sein: Stromspeicher. Sie könnten die Preise im Kurzfristhandel stabilisieren, indem sie überschüssigen Strom aus den Netzen aufnehmen. Gleichzeitig würde dies die Ausfallsicherheit der Stromnetze erhöhen, wenn sie kurzfristig Strom aufnehmen und bei Bedarf auch kurzfristig wieder ins Netz abgeben könnten.
Unterschiedliche Stromspeicher für unterschiedliche Aufgaben
Eine Möglichkeit, überschüssige Energie zu speichern, ist die Umwandlung von Strom, zum Beispiel in Wasserstoff. Auch die Umwandlung in Wärme kann sinnvoll sein. Beide Möglichkeiten helfen, Überschüsse zu regulieren. Für den umgekehrten Fall, eine Unterversorgung, sind sie jedoch nicht geeignet.
Bei Pumpspeicherkraftwerken, Druckluftspeichern und Schwungradspeichern wird die Energie ebenfalls umgewandelt, kann aber jeweils über Turbinen oder Generatoren wieder in Strom umgewandelt werden.
Eine wesentliche Rolle bei der Speichertechnologie spielen jedoch verschiedene Batterien unterschiedlicher Größe:
- Kleinspeicher: Diese kleinen stationären Batteriespeicher werden häufig in Verbindung mit einer Photovoltaikanlage in Wohnhäusern installiert. Sie nehmen einen Teil des auf dem Hausdach erzeugten Solarstroms auf und speichern ihn für die Zeit, in der die PV-Anlage keinen Strom liefert.
- Großspeicher: Sie speichern mehrere Megawatt Strom und sind daher geeignet, die natürlichen Schwankungen im EEG-Netz auszugleichen. Sie werden im gewerblichen Bereich oder direkt von Energieversorgern eingesetzt.
Beide Speichergrößen basieren bisher hauptsächlich auf Lithium-Ionen-Batterien. Auch wenn es sich dabei nicht um eine ganz neue Technologie handelt, hat die Entwicklung von Lithium-Ionen-Speichern im großen Maßstab zu einer erheblichen Kostensenkung geführt. Seit 2010 sind die Preise für Lithium-Ionen-Batterien um 90 Prozent gesunken. Da sie zudem durch Forschung und Entwicklung widerstandsfähiger und langlebiger geworden sind, haben sie gegenüber alternativen Batterietechnologien noch einen Vorsprung.
Es wird jedoch erwartet, dass alternative chemische Batterien in den nächsten Jahren zunehmend konkurrenzfähig werden. Natrium-Ionen-Batterien beispielsweise sind in der Herstellung etwa 20 bis 30 Prozent günstiger, haben aber noch nicht den Entwicklungsstand für den Masseneinsatz erreicht.