Schon kurz nach dem Start von ChatGPT wurde den Technologieexperten früh klar, dass sie hier nicht nur einem weiteren Trend beiwohnen, der nach kurzer Zeit wieder abebben wird. Schnell wurde der Vergleich zu einer anderen bedeutenden Technologieeinführung gezogen: Mit ChatGPT hatte die Generative KI ihren iPhone-Moment.
Denkt man diesen Vergleich konsequent weiter, stehen wir erst am Anfang einer bedeutsamen Entwicklung. Das erste iPhone war im Vergleich zu heutigen Smartphone-Modellen eher ein Versprechen auf die Zukunft. Und genau so sollten wir auch die erste Generation der Generativen KI einordnen: Sie sind ein Ausblick auf kommende Entwicklungen und wir können heute bestenfalls erahnen, in welche Richtung sie sich weiterentwickeln werden.
Von einer generellen KI sind wir noch weit entfernt
So beeindruckend uns die heutigen KI-Tools auch Intelligenz vorgaukeln, sie selbst sind es noch nicht. Sie erscheinen uns intelligent, weil sie in gigantischen Datenbergen Muster erkennen und reproduzieren können. Damit haben sie einen großen Entwicklungsschritt gemacht. Doch von einer starken KI sind die heutigen KI-Werkzeuge noch weit entfernt.
Darunter verstehen KI-Forscher eine „Artificial General Intelligence“ (AGI), die nicht nur in der Lage ist, menschliche Kommunikation durch Mustererkennung zu simulieren. Vielmehr kann eine AGI jede Form von intellektuellen Aufgaben verstehen oder erlernen, die ein Mensch ausführen kann. Übersteigen die Fähigkeiten einer KI sogar die menschliche Intelligenz, spricht man von einer Superintelligenz oder Singularität.
Sowohl die AGI als auch die Singularität gelten derzeit als theoretische Konstrukte der technologischen Zukunftsforschung, bei denen unklar ist, ob sie jemals Realität werden. Die aktuelle Generation von KI-Werkzeugen wird dagegen als „schwache KI“ kategorisiert. Sie werden als Modelle charakterisiert, die keine eigene Kreativität besitzen und nicht in der Lage sind, selbstständig neue Fähigkeiten zu erlernen. Ihre Stärke liegt im Erkennen von Mustern in großen Datenmengen (maschinelles Lernen). Schwache KI erledigen klar definierte Aufgaben nach einer festgelegten Methodik und eignen sich besonders für wiederkehrende, komplexe Aufgaben.
KI-Experte erwartet Interactive AI als nächsten Schritt
Auch ChatGPT als Text-KI oder DALL-E 3 als Bild-KI gehören zur Kategorie der schwachen KI. Sie können jeweils ihre programmierten Aufgaben sehr gut erfüllen, aber weder wird ChatGPT plötzlich Bilder erzeugen noch DALL-E 3 Texte.
Da die Entwicklung einer AGI noch nicht in Sicht ist, die Werkzeuge der schwachen KI aber bereits sehr gute Ergebnisse liefern, ist deren Kombination quasi ein logischer Zwischenschritt. OpenAI als Anbieter der beiden genannten Generative-AI-Tools hat damit bereits begonnen. In einem Blogbeitrag erklären die Entwickler, wie das funktioniert: