Die Reise durch die Bereiche, das Bewerben und Verkaufen des eigenen Ansatzes ist immanenter Teil der Arbeit geworden. Die ersten Stationen für „Verkaufsveranstaltungen“ waren vor allem Bereiche – die temporär höhere Arbeitsbelastungen zu bewältigen hatten. Zwar musste das RPA-Team hier besondere Überzeugungsarbeit leisten. Aber sie hatten – sofern die Roboter eine echte Lösung versprachen – schnell Promotoren gewonnen, die die Technologie intern weiter bewarben.
Teamwork statt Auftraggeber und Auftragnehmer
Bei Projekten – auch internen – spricht man gerne vom „Kunden“. So ist das Mindset klar, dass man die Dienstleistung im besten Zielgruppen-Sinne zur Verfügung stellt. In Punkto Roboter ist dieser Ansatz aber höchstens der kleinste gemeinsame Nenner. Unsere Erfahrung: je besser sich Fachteam und Kompetenzzentrum unterhaken und als ein Team an die Aufgabe herangehen, desto besser wird die spätere Lösung sein.
Die allerersten Roboter zu Beginn haben wir extern bauen lassen. Das funktionierte gut. Aber wir fragten uns, warum später das interne RPA-Team so viel mehr Akzeptanz beim „Kunden“ fand. Weil sie zwar Ingenieure und IT-Experten sind, sich aber als Kümmerer mit klarem Business-Ziel verstehen. Ihnen geht es um ein Mitnehmen der Kolleginnen und Kollegen, um ein gemeinsames Selbstverständnis im Projekt. Es geht um Integrieren, Verzahnen und – ja – auch Begeistern.
Die Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter der Fachbereiche sind entscheidend im Projekt, weil sie ihre Prozesse bis ins Detail kennen und bei der Prozessbeschreibung für das Programmieren der „künstlichen“ Mitarbeiter sofort helfen können. Durch die enge Zusammenarbeit entwickeln die Teams zudem sofort ein Verantwortungsgefühl für die Roboter und das Projekt.
Das Competence Center hat zudem gute Erfahrungen damit gemacht, zuerst operative Managerinnen und Manager der mittleren Ebenen zu gewinnen, die per se offen für Neuerungen sind und einen Pioniergeist mitbringen. Das Team lädt sie zu Veranstaltungen ein, schlaut sie auf – und macht Sie zu Multiplikatoren in ihren Fachbereichen.
Proseminare in Technikverständnis
Das Robotics-Team versucht inzwischen, die Technologie zu Beginn eines jeden Projektes zu erläutern. Zumindest die Grundzüge der Technik soll den operativen Fachteams vermittelt werden. Sie sollen verstehen, was passiert, was die Technik kann und was nicht.
Das ist erst einmal mit zusätzlicher Arbeit verbunden, auf beiden Seiten. Unsere Erfahrungen aber sind, dass Unwissenheit und geringe Transparenz bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern oftmals zu Abwehrhaltungen führen. Einerseits. Andererseits kennen die Fachteams ihre operativen Vorgänge und Prozesse am allerbesten. Sie lernen schnell, die Technologie diesbezüglich einzuschätzen und in Anwendungen zu denken.
Mit diesem Wissen werden sie regelrechte Vertriebsmitarbeiter für das RCC, weil sie erkennen, welche Prozesse sich eignen. Die Kolleginnen und Kollegen in den Fachteams spielen Prozesse durch und bringen sogar selbst Use Cases ein, die häufig zu neuen RPA-Lösungen führen.