Das Metaverse als digitale Parallelwelt
Das Metaverse ist eine futuristische digitale Welt, die parallel zu unserer realen Welt existiert – kurz gesagt, ein Meta-Universum. In diesem können wir uns als Avatare genauso bewegen wie in der analogen Wirklichkeit: Das heißt, wir treffen und unterhalten uns dort mit anderen Menschen, wir kaufen ein, investieren zum Beispiel in Grundstücke oder Immobilien, spielen Spiele und vieles mehr. Reale und virtuelle Welt verschmelzen. Künftig werden wir immer mehr Möglichkeiten haben, uns mithilfe von unterschiedlichen digitalen Tools gemeinsam mit anderen in virtuellen Räumen zu bewegen.
Der Ursprung des Metaverse
Das Metaverse als Idee wurde bereits 1992 im Roman „Snow Crash" von Neal Stephenson erwähnt. In dem Science-Fiction-Roman geht es um eine virtuelle Welt, in die sich die Protagonisten immer wieder aus der realen Welt flüchten. Den Zugang zum Metaverse erhalten sie mit einer Art Augmented-Reality-Brille. Mit ihr können sie sich gleichzeitig in ihrem materiellen Leben und im Metaverse bewegen. „Snow Crash“ verbindet also bereits die reale mit der virtuellen Welt sowie einer erweiterten Realität.
Das Metaverse könnte sich in den kommenden Jahren zum realen Milliardenmarkt entwickeln
Anstelle von Fiat-Währungen, also der gängigen Zahlungsmittel, können im Metaverse Kryptowährungen wie Bitcoin (BTC) und Ethereum (ETH) verwendet werden. Anzunehmen ist, dass die erste Bank im Metaverse keine klassische aus der analogen Welt sein wird. Stattdessen werden Finanztechnologie-(FinTech)-Unternehmen oder auch Internetriesen wie Google, Amazon oder Facebook bzw. Meta ins Spiel kommen. Ein Partner mit Banklizenz, ob FinTech oder klassische Bank, könnte dann mit BaaS (Backend as a Service)-Modulen, White Label Banking und Embedded-Finance-Lösungen ganz neue Möglichkeiten schaffen. Wenn dieser Partner auch in punkto Kryptowährungen, Tokens und DeFi sattelfest ist, kann er sowohl in der analogen als auch in der virtuellen Welt erfolgreich sein. Für Banken, die sich als FinTech und Lösungsanbieter für andere Unternehmen positionieren wollen, liegen hier große Chancen.
Vermögensverwalter sehen im Metaverse großes Umsatzpotenzial
Grayscale Invest, einer der größten Vermögensverwalter für digitale Währungen, bezeichnet in seinem Report vom November 2021 das Metaverse als Web 3. Er sieht darin ein Umsatzpotenzial von einer Billion US-Dollar innerhalb weniger Jahre. Es bestehe aus virtuellen Welten, in denen das meiste, was wir in der realen Welt tun, ebenfalls möglich sei. Die Userzahlen seien allerdings noch eher niedrig: Laut Grayscale bewegen sich zur Zeit nur 50.000 Nutzerinnen und Nutzer im Metaverse. Allerdings seien das wiederum zehnmal mehr als am Anfang des Jahres 2020. Sollte sich dieser Wachstumsfaktor fortsetzen, könnte das Metaverse schnell eine Größenordnung erreichen, die Web-2-Riesen (etwa Online-Communities) Grund zur Sorge gibt.
Das US-amerikanische Investmentbanking- und Wertpapierhandelsunternehmen Morgan Stanley sieht im Metaverse gar einen 8-Billionen-US-Dollar-Markt, der sich zur „nächsten Generation von Social Media-, Streaming- und Gaming-Plattformen“ entwickeln werde.
Zudem, so das Unternehmen weiter, werde die digitale Nachfrage nach Mode- und Luxusmarken wachsen und der Branche bis 2030 einen zusätzlichen Umsatz von 50 Milliarden Dollar bescheren.