Hack #4: Prototyping
„Fail fast“ sagen die Agilen. Das bedeutet: Wenn schon scheitern, dann bitte früh, so dass noch nicht viel Zeit und Aufwand in eine Idee geflossen sind. Wenn du möglichst früh Feedback zu deiner Idee einholst, kannst du auch früh abschätzen, ob es sich lohnt, den Ansatz weiter zu verfolgen.
Der Hack:
Schneller, kreativer und oft auch effizienter als ein komplett durchdachtes Konzept auf vielen Folien ist ein Prototyp. Dieser kann unterschiedliche Formen haben und stellt die Grundfunktion deiner Idee dar. Das kann eine Skizze sein oder ein sehr vereinfachtes, gebasteltes (ja, echt!) Modell deiner Idee. Zeige deinen Prototypen schnell einem künftigen Nutzer und frage: „Wie findest du das?“
Feedback Tipp: Jetzt gut zuhören!
Hack #5: Keep, drop, try
Man kann sich auch mal selbst Feedback geben und ein Vorgehen gezielt hinterfragen. Ein guter Anlass ist z.B. das Fertigstellen einer komplexeren Aufgabe oder das Erreichen eines Zwischenziels. Du solltest einen überschaubaren Zeitraum betrachten.
Der Hack:
Schau in den Rückspiegel, stell dir drei Fragen und notiere deine Antworten:
- Was von dem, das ich getan habe, hat gut funktioniert? Das möchte ich beibehalten. (Keep)
- Was von dem, das ich getan habe, möchte ich in Zukunft nicht mehr tun, weil es nicht funktioniert hat? (Drop)
- Was möchte ich gern ausprobieren, um an meinem bisherigen Vorgehen etwas zu verändern? (Try)
Das kann man auch sehr gut im Team machen!
Hack #6: Feiere deine Fehler
Thomas Edison soll gesagt haben: „Ich bin nicht gescheitert. Ich kenne jetzt 1000 Wege, wie man keine Glühbirne baut.“ Naja, am Ende hat es ja doch noch geklappt. Wenn du dich für einen Fehler oder eine falsche Entscheidung (im Nachhinein) feiern kannst, legst du den Grundstein für ein experimentierfreudiges Umfeld.
Der Hack:
Schaffe dir im Büro einen kleinen Platz an der Wand (geht natürlich auch virtuell). Jedes Mal, wenn du etwas gewagt hast, das nicht funktioniert hat, klebst du einen Zettel dorthin mit deiner Lernerkenntnis. Und jetzt überzeugst du deine Kollegen davon, mitzumachen und euch darüber auszutauschen. Erst jetzt wird es richtig spannend. Auf zu einer neuen Lernkultur!
Hack #7: Priorisieren
Auf dem Schreibtisch und im Posteingang knubbeln sich die Aufgaben. Alles ist gleich wichtig, womit sollst du nur anfangen? Die Agilen arbeiten mit einem Backlog, das ist ein Aufgabenspeicher. Hier ist Konsequenz gefragt.
Der Hack:
Bring die Aufgaben in eine Reihenfolge anhand von definierten Kriterien. Setze dabei beispielsweise die Kundenbrille auf: Was stiftet den größten Nutzen für den Kunden? (Auch interne Kunden sind Kunden!) Das kommt also ganz nach oben ins Backlog. Und jetzt geht's ans Abarbeiten - nacheinander und nicht gleichzeitig! Kommen plötzlich neue Aufgaben dazu? In regelmäßigen Abständen, z.B. wöchentlich priorisierst du das Backlog neu und kannst dabei auch neue Aufgaben einsortieren. Bleibe bei deinen Kriterien.
Hack #8: Nicht „final“?
Oft tüfteln wir eine gefühlte Ewigkeit am perfekten Ergebnis herum. Dabei haben wir schon längst eine funktionierende Lösung am Start. Perfekt dauert lange und ist gar nicht immer unbedingt nötig. Oft erfüllt auch eine weniger perfekte Lösung ihren Zweck: Sie stiftet bereits einen Nutzen für den Kunden und ermöglicht es uns, schon Feedback zu der Lösung zu bekommen.
Der Hack:
Denke nicht in fertigen Lösungen sondern in funktionierenden Lösungen! Nicht die „finale“ Version ist das Ziel, sondern eine Version, welche die wesentlichen Funktionen erfüllt. Ab jetzt entwickele dein Ergebnis ständig weiter und passe es an veränderte Rahmenbedingungen an.
Hack #9: Sinnfrage
Manchmal kommt man ins Grübeln. Warum liegt diese (blöde) Aufgabe bei mir? Eigentlich macht mir dieses oder jenes gar keinen Spaß. Irgendwie fehlt mir die Motivation.
Der Hack:
Stell dir ab und zu und möglichst regelmäßig einmal die Sinnfrage: Warum bin ich hier? Warum bin ich nicht woanders? Ganz schön schwer. Führt aber bestimmt zu interessanten Antworten, aus denen du deine Schlüsse ziehen kannst.
Hack #10: Raus aus dem Silo
Eines ist klar: In dem, was du machst, bist du Spezialist und kannst das richtig gut. Entsprechend deiner Fähigkeiten, landen auch genau die passenden Aufgaben bei dir. Eine Eigenschaft von agilen Teams ist jedoch, dass sie verschiedenes Wissen vereinen und interdisziplinär zusammengesetzt sind. Das bedeutet, die Mitglieder des Teams haben die großartige Möglichkeit, andere Perspektiven kennenzulernen und voneinander zu lernen.
Der Hack:
Übernimm einmal bewusst eine Aufgabe, die nicht zu deinem originären Arbeitsbereich gehört und sammle so neue Erfahrungen. Du erweiterst deinen Wissenshorizont und kannst themenübergreifend agieren. Du stellst dich breiter auf und kannst dein Spezialistenwissen mit neuen Aspekten kombinieren.