Einfach, weil's wichtig ist.
Einfach, weil's wichtig ist.
Ratgeber, 02. September 2024
Um von A nach B zu kommen, gibt es viele Möglichkeiten. Manche radeln gerne, während andere lieber zum Zielort spazieren. Jeder Verkehrsteilnehmer ist gewissen Unfallrisiken ausgesetzt, egal ob auf zwei Rädern oder zu Fuß. Welche Gefahren Fußgänger, Rad- und E-Scooter-Fahrer im Straßenverkehr erwarten und wie sie Unfälle vermeiden können, weiß Helena Biewer, Leiterin der ERGO Unfallversicherung.
Viele, die mit Fahrrad, E-Scooter oder auch zu Fuß unterwegs sind, unterschätzen ihr Unfallrisiko. Vor allem Zusammenstöße mit Autos können schnell zu schlimmen Verletzungen führen. „Wer am Straßenverkehr teilnimmt, sollte sich daher immer umsichtig und vorausschauend verhalten, die Verkehrsregeln beachten sowie aufmerksam sein“, so Helena Biewer, Leiterin der ERGO Unfallversicherung. „Helle, bunte Kleidung und Reflektoren erhöhen zudem die Sichtbarkeit.“ Für Fahrrad- und E-Scooterfahrer sowie E-Biker gilt außerdem: Immer nur mit einem verkehrssicheren Gefährt, also unter anderem mit der vorgeschriebenen Beleuchtung, auf den Straßen herumdüsen. Trotz aller Vorsicht passiert besonders im Straßenverkehr ein Unfall schneller als gedacht. Um auf der sicheren Seite zu sein, kann daher eine private Unfallversicherung sinnvoll sein. Denn die gesetzliche Unfallversicherung kommt nicht für Unfälle in der Freizeit auf.
Die Sonne scheint, der Weg ist nicht weit – viele Deutsche gehen dann zu Fuß. „Fußgänger lassen sich dabei gerne von ihrem Smartphone ablenken“, so Biewer. „Egal ob sie kurz aufs Navi schauen, chatten oder telefonieren – schnell achten sie nicht mehr auf ihre Umgebung und Zusammenstöße mit Radfahrern oder Autos sind dann keine Seltenheit.“ Vor allem leise E-Autos sind leicht zu übersehen. Beim Überqueren einer Straße gilt daher: Augen auf den Verkehr richten, nach rechts und links schauen und am besten über gesicherte Übergänge wie Ampeln und Zebrastreifen gehen. „Auf gar keinen Fall sollten Fußgänger über Rot laufen“, warnt die Unfallexpertin von ERGO. „Auch um Kindern ein Vorbild zu sein.“ Die Expertin empfiehlt zudem, wenn immer möglich Gehwege zu nutzen.
„Fahrradfahrer geraten meist an Kreuzungen, Einfahrten und Abzweigungen in Unfälle, da Autofahrer sie hier oft übersehen“, erklärt Biewer. „Um das zu vermeiden, kann es sinnvoll sein, das Abbiegen mit einem Handzeichen anzukündigen und im Zweifel auf das Vorfahrtsrecht zu verzichten“, rät die Unfallexpertin von ERGO. Außerdem sollten sie Verkehrsschilder beachten und Radwege nutzen. Ausreichender Abstand zu Autos, Fußgängern und anderen Fahrradfahrern erhöht ebenfalls die Sicherheit. Biewer rät, die Geschwindigkeit immer an die Situation anzupassen, um rechtzeitig reagieren zu können. Besondere Vorsicht ist im toten Winkel von Lkw-Fahrern geboten. „Radler sollten daher niemals rechts neben einem wartenden Lastwagen stehenbleiben“, ergänzt die ERGO Expertin. „Zum Schutz vor schweren Kopfverletzungen ist zudem das Tragen eines Helms empfehlenswert.“
Mit dem E-Bike lassen sich längere Strecken deutlich einfacher zurücklegen. Doch je länger die Fahrt, desto größer das Unfallrisiko. Das höhere Gewicht von E-Bikes, Pedelecs und Co. sorgt für ein verändertes Fahrverhalten – besonders in Kurven – und einen längeren Bremsweg. „Um sich daran zu gewöhnen, sollten E-Bike-Fahrer vorher auf einem leeren Parkplatz üben“, rät Biewer. Ergänzend kann vor allem für Senioren auch ein spezielles Fahrsicherheitstraining, zum Beispiel beim ADFC, sinnvoll sein. Das Anbringen von Rückspiegeln hilft, andere Verkehrsteilnehmer besser zu sehen. Übrigens: Für schnelle S-Pedelecs, die bis zu 45 km/h erreichen, gilt eine Helmpflicht.
Die bunten E-Roller finden sich in den Städten an jeder Straßenecke. Die Fahrt mit den motorisierten Zweirädern ist dabei nicht ganz ungefährlich. „Besonders Jugendliche halten sich häufig nicht an die vorschriftsmäßige Benutzung und fahren zu zweit, entgegen der Fahrtrichtung oder in Fußgängerzonen“, so die ERGO Expertin. „Außerdem gelten die Promillegrenzen der Straßenverkehrsordnung.“ Ebenfalls deutlich höher als auf dem Fahrrad ist die Sturzgefahr. „Auch hier kann es daher sinnvoll sein, vorab in einer ruhigen Straße eine Testfahrt zu machen“, ergänzt Biewer.