Einfach, weil's wichtig ist.
Einfach, weil's wichtig ist.
Ratgeber, 05. Juni 2023
2022 gab es hierzulande rund 470.500 Neuzulassungen von reinen Elektroautos. Viele Deutsche fahren in diesem Jahr also womöglich zum ersten Mal mit einem Stromer in den Urlaub. Welche Vorbereitungen sie treffen sollten, um entspannt am Zielort anzukommen, weiß Peter Schnitzler, Kfz-Experte von ERGO.
Fahrzeuge mit reinem Elektroantrieb schaffen mit einer Batterieladung inzwischen bis zu 700 Kilometer. Und auch die Anzahl der Ladestationen steigt immer weiter. „Dennoch sollten E-Auto-Fahrer ihre Reiseroute vorab genau planen. Das wichtigste Kriterium hierbei ist die Verfügbarkeit von Ladestationen entlang der Strecke“, so Peter Schnitzler, Kfz-Experte von ERGO. „Im Internet finden Urlauber mittlerweile zahlreiche Karten, auf denen Lademöglichkeiten im In- und Ausland verzeichnet sind.“ Eine gute Übersicht bietet beispielsweise www.lemnet.org. Manche Karten gibt es zudem als App oder sie sind bereits im Navigationssystem integriert. „Urlauber sollten sich außerdem vor der Abreise über die Bezahlsysteme im Ausland informieren“, so Schnitzler.
Mit der passenden Fahrweise lässt sich die Reichweite von E-Autos deutlich erhöhen. „Wer vorausschauend, entspannt und nicht zu schnell fährt, kommt mit einer Ladung weiter“, weiß der Kfz-Experte. „Fahrer sollten ihr Auto immer, wenn es möglich ist, rollen lassen. Das lädt den Akku sogar wieder leicht auf.“ Den gleichen Effekt hat die elektrische Motorbremse beim Bergabfahren. Stromfresser wie Heizung, Klimaanlage und Co. bei schwindender Batterieladung besser ausschalten. Auch der sogenannte E-Modus, der den Verbrauch optimiert und in vielen Stromern vorhanden ist, kann beim Akkusparen helfen. Beim Gepäck gilt: Weniger ist – meist auch aus Platzgründen – mehr. Schnitzler empfiehlt zudem vor der Fahrt, den Reifendruck zu prüfen. Ist er zu gering, senkt das die Reichweite.
Urlauber mit E-Auto sollten etwas mehr Zeit für die Fahrt einplanen. Einen Akku zu füllen dauert länger als einen Tank, außerdem können die Ladestationen besetzt sein, das verlängert die Wartezeit. Dennoch gilt: „Lieber zu früh als zu spät die nächste Ladesäule ansteuern“, rät der Kfz-Experte. „100 Kilometer Restreichweite sind hierfür ein guter Anhaltspunkt.“ Dann treiben auch Umleitungen oder Staus den Fahrern keinen Angstschweiß auf die Stirn.
Ist trotz aller Planung der Akku doch plötzlich leer, rät Schnitzler, zunächst den Hersteller zu kontaktieren. Manche helfen als Teil der Garantie bei einer Panne kostenlos weiter. Ist diese abgelaufen, müssen E-Auto-Fahrer mit Kosten für den Service rechnen. Alternativ können sie auch den Pannendienst rufen. Dieser kann den leeren Akku direkt vor Ort wieder aufladen. Ist er defekt, hilft meist nur noch Abschleppen. „Das ist jedoch nicht bei allen Modellen möglich“, so Schnitzler. „In diesem Fall transportiert der Pannendienst das E-Auto auf einem Bergungsfahrzeug zur nächsten Werkstatt.“ Bei manchen Kfz-Versicherungen ist das Abschleppen bis zur nächsten Ladestation auch über einen speziellen E-Auto-Zusatzbaustein miteingeschlossen.