Ratgeber, 29. Dezember 2025

Im Netz auf Diagnosesuche

Fakt oder Fake: Online verlässliche Gesundheitsinformationen finden

Grafische Darstellung, die zeigt, wie man Fake News in sozialen Medien identifizieren kann, einschließlich nützlicher Hinweise.

Zu Gesundheitsfragen online recherchieren gehört für viele zum Alltag, liefert das Internet doch Antworten rund um die Uhr, schnell und bequem. Suchergebnisse können aber auch falsche Informationen enthalten, das ist, gerade wenn es um Gesundheit geht, problematisch. Laut DKV-Report können 58 Prozent der Menschen nicht einschätzen, ob Gesundheitsquellen im Netz vertrauenswürdig sind. Woran lässt sich das erkennen? Und wie lässt sich die Suche im Netz sicher gestalten? Alina Gedde, Digitalexpertin bei ERGO, klärt auf.

Informationsflut zu Gesundheitsfragen

Gesundheitsthemen zählen in der digitalen Welt zu den meistgesuchten Inhalten. Von Ratgeberportalen über Foren bis hin zu Social-Media-Beiträgen kursieren unzählige Informationen. „Viele Menschen haben Schwierigkeiten, in dieser Menge an Suchergebnissen Fachwissen von Meinungen oder Werbung zu unterscheiden“, erklärt Alina Gedde, Digitalexpertin bei ERGO. Besonders problematisch ist die fehlende Transparenz. „Häufig bleibt unklar, welche Qualifikationen die Informationsanbieter haben oder wie sie die Inhalte finanzieren“, so Gedde. Influencer-Marketing verschärft die Situation zusätzlich. Viele junge Menschen lassen sich bei Gesundheitsfragen von Online-Vorbildern beeinflussen, hinter deren Empfehlungen manchmal kommerzielle Interessen stecken.

Woran erkenne ich seriöse Gesundheitsinformationen?

Gesundheitsinformationen stammen idealerweise von medizinischen Fachleuten, die ihre Qualifikationen offenlegen. „Wer eine Seite betreibt und wie die Finanzierung geregelt ist, lässt sich meist im Impressum herausfinden. Informationen, die offensiv für bestimmte Produkte oder Verfahren werben, verdienen besondere Vorsicht,“ so die Expertin. Hochwertige Gesundheitsinformationen sind kosten- und barrierefrei zugänglich. Verlässliche Webseiten benennen offen, an wen sich ihre Inhalte richten und mit welcher Absicht sie erstellt wurden. Sie weisen außerdem deutlich darauf hin, dass ihre Informationen keinen Arztbesuch ersetzen können und kommunizieren die Grenzen ihrer Aussagen transparent. „Ernsthafte Autorinnen und Autoren belegen ihre Inhalte mit nachvollziehbaren Quellen und wissenschaftlichen Studien. Fehlen diese oder bleiben die Quellen unklar, ist Misstrauen angebracht,“ erklärt Alina Gedde. Gesundheitsinformationen benötigen darüber hinaus ein klares Veröffentlichungs- oder Aktualisierungsdatum, da medizinisches Wissen sich stetig weiterentwickelt. Veraltete Informationen können deshalb fehlerhaft und risikobehaftet sein. Vorsicht geboten ist immer dann, wenn Angebote fast wundersame Heilungen oder schnelle Erfolge versprechen, insbesondere bei direkten Produktverlinkungen und Werbung.

Gesundheitsinfluencer im Check

Im Bereich sozialer Medien wächst die Zahl sogenannter Med-, Fit- und Foodfluencer, die über Gesundheit, Fitness und Ernährung sprechen. „Während die einen wertvolle und fachlich fundierte Inhalte liefern, fehlt anderen die notwendige Qualifikation,“ erklärt Alina Gedde. Werbung erscheint oft als persönliche Empfehlung, was die Trennung von Information und kommerziellen Interessen erschwert. Um seriöse Influencer zu erkennen, gelten folgende Tipps: Aussagen zur Ausbildung und Fachkenntnissen sind entscheidend. Gibt es Hinweise auf medizinische oder ernährungswissenschaftliche Ausbildungen oder Berufserfahrungen, steigt die Glaubwürdigkeit. Auch Transparenz spielt eine große Rolle: Seriöse Influencer legen Quellen offen und machen ihre finanziellen Interessen kenntlich. Weitere Anhaltspunkte bieten Kommentare und Feedback von Nutzern. Eine kritische Auseinandersetzung in den Diskussionen zeigt oft, wie glaubwürdig und verlässlich die Informationen eines Influencers sind. Mit fundiertem Wissen können Gesundheitsinfluencer wichtige Aufklärungsarbeit leisten und komplexe Themen verständlich vermitteln.

Kritisch prüfen und vergleichen

Wer Fragen rund um Gesundheit hat, kann sich online gut informieren, wenn er Gesundheitsinformationen bewusst prüft, kritisch nachfragt und Fakten checkt. Der Vergleich verschiedener Quellen unterstützt die Einordnung von Informationen. „Bei Unsicherheiten empfiehlt sich das persönliche Gespräch mit medizinischem Fachpersonal,“ rät die ERGO Expertin.


Hinweis: Unsere Beiträge geben den Sach- und Rechtsstand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder und werden nicht nachträglich aktualisiert.

Über die ERGO Expertin

Alina Gedde

Als Referentin für Digital Transformation und Change bei ERGO Digital Ventures ist Alina Gedde seit Anfang 2020 für verschiedene Kommunikationsformate von digitalen Themen zuständig. Ihre Ausbildung zur Kauffrau für Versicherungen und Finanzen absolvierte sie von 2015 bis 2018 und wurde anschließend in das ERGO Jahrgangsbestenprogramm aufgenommen. Neben Ihrer Tätigkeit im Fachbereich ERGO Pensionskasse fing Alina Gedde ein berufsbegleitendes Studium in Business Administration an, das sie 2022 mit dem Bachelor of Arts abschloss. In Ihrer Freizeit ist sie am liebsten mit Pferd und Hund in der Natur unterwegs.

Alina Gedde

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