Diesen Schluss legen auch die Aussagen der Befragten der Studie nahe. Denn es zeigt sich ein markanter Unterschied zwischen Befragten mit hohem und denen mit niedrigem Wohlbefinden in Bezug zu ihrem Erholungsverhalten: Annähernd die Hälfte der Deutschen mit einer höheren Wahrnehmung des subjektiven Wohlbefindens stimmt der Aussage zu, Erholung in die tägliche Routine einzuplanen. Personen mit niedrigerem Wohlbefinden tun dies deutlich seltener mit nur 34 Prozent. Auffällig ist, dass in der Gruppe der Personen mit niedrig empfundenen Wohlbefinden Frauen mit 29 Prozent erheblich häufiger betroffen sind als Männer mit 22 Prozent. 14 Prozent der Befragten gaben an, überhaupt keine Erholungspausen in ihren Tagesablauf einzuplanen. Damit begeben sie sich gesundheitlich auf dünnes Eis.
Denn die Studie zeigt auch, dass Menschen, die das eigene Wohlbefinden als hoch bewerten, von besseren Erholungserfahrungen berichten. In Stresssituationen kann diese Gruppe zusätzlich auf wertvolle Leistungsreserven zurückgreifen.
Als Top-Tätigkeiten mit dem höchsten Erholungsgrad im Arbeitsumfeld schätzen die Befragten des DKV-Reports 2023 die Unterhaltung mit Kolleginnen und Kollegen (77 Prozent), essen und trinken (70 Prozent), spazieren gehen (70 Prozent) sowie Ausgleichsübungen und Sport (67 Prozent) ein.
Und wie sieht es in der Freizeit aus? Hier ist festzustellen, dass ein mentales Abschalten umso schlechter gelingt, je höher die subjektive Stressbelastung ist. Umso wichtiger ist es daher, dem Druck wirksame Strategien entgegenzusetzen. Die selbstbestimmte Zeit für körperliche Aktivitäten zu nutzen, ist kein Geheimtipp, sondern eine Binsenweisheit: Wer sich bewegt, fühlt sich wohl. Und wer sich wohl fühlt, bewegt sich gern.
Text: Martin Sulkowsky