Zwar empfindet rund jeder zweite Deutsche subjektiv lediglich eine geringe Belastung oder nutzt wirksame Strategien dagegen und jeder Zehnte hat damit überhaupt keine Probleme, aber das Vor-Corona-Niveau ist noch längst nicht wieder erreicht. Anlass zur Sorge gibt eine Entwicklung, die der DKV-Report 2023 aufzeigt: Nannten im Jahr 2021 noch 22 Prozent der Befragten eine hohe oder sehr hohe Belastung, sind es aktuell 28 Prozent.
Im Vergleich zu den vor zwei Jahren ermittelten Werten ist die empfundene Stressbelastung also spürbar gestiegen. Während die Ältesten der Befragten ab 66 Jahren am wenigsten darunter leiden und auch in den Bereichen Ernährung und Rauchen vorbildliche Spitzenreiter sind, ist es kein Zufall, dass insbesondere die mittlere Altersgruppe der 30- bis 45-Jährigen über eine hohe Stressbelastung klagt. Faktoren wie Karriere, Kinderbetreuung, und Pflege von Angehörigen bestimmen häufig ihren Alltag. Maßnahmen, die Abhilfe schaffen, werden ignoriert oder treten in den Hintergrund. Nur zehn Prozent von ihnen führen ein rundum gesundes Leben.
Um ein gesundes Stressverhalten zu entwickeln, reichen häufig schon kleine Veränderungen im eingespielten Lebensrhythmus. Selbst wenn gravierende Elemente konstant den Alltag bestimmen, finden sich immer Zeitfenster, in denen dem Stress mit wirksamen Strategien ein Teil seines Schreckens genommen werden kann. Zuallererst zählen Sport und ausreichend Bewegung dazu. Wohl jeder hat schon die Erfahrung gemacht, dass körperliche Aktivität zum persönlichen Wohlbefinden beiträgt. Aber auch Entspannungstechniken, der Austausch mit Freunden, Lesen, Musik hören oder selbst machen, bewusst gesetzte Pausen oder kleine Wochenendtrips können das subjektive Stressempfinden wahrnehmbar reduzieren und damit die Basis für eine nachhaltig stabile Gesundheit schaffen.
Text: Martin Sulkowsky