Seit 2010 nimmt der DKV-Report den Lebensstil der Deutschen genauer unter die Lupe und beleuchtet umfassend ihr Gesundheits- und Bewegungsverhalten. In der neuesten Erhebung, durchgeführt von März bis Mai 2021, wird der Blick in die Bundesländer erstmals durch die Befragung einzelner Städte ergänzt. Ausgewählt wurden Hamburg, Köln, München, Berlin und Dresden.
„Bei einer ausgewogenen und gesunden Ernährung geht es immer auch darum, regionale Unterschiede zu berücksichtigen“, betont Ingo Froböse, Professor an der Deutschen Sporthochschule in Köln und wissenschaftlicher Leiter der Studienreihe. „Im Norden pflegen die Deutschen andere Essgewohnheiten als im Süden. Und genau darauf müssen Konzepte für einen gesunden Ernährungsstil abgestimmt werden. Ein wichtiger Grund dafür, weshalb wir in unserer Befragung regionale Unterschiede herausarbeiten und erkennen.“
„Das neue Metropolenranking ist eine ebenso bunte wie erkenntnisreiche Ergänzung unseres DKV-Reports“, kommentiert Clemens Muth, Vorstandsvorsitzender der DKV, die Ergebnisse. „Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und Nichtrauchen sind gut für ein gesundes, langes Leben – hier können wir Deutschen offenbar noch einiges voneinander lernen.“
Hamburger setzen auf Obst und Gemüse, Münchner und Kölner lieber auf Fleisch
In puncto Ernährung liegen die Städte relativ gleich auf: Köln und Dresden erreichen vergleichsweise am häufigsten die Benchmark Ernährung (beide 54 Prozent). Danach folgen München (53 Prozent), Hamburg (52 Prozent) und Berlin (50 Prozent). Bei einem genaueren Blick zeigen sich dann allerdings doch Unterschiede: 72 Prozent der Hamburger geben an, täglich Obst oder Gemüse zu verzehren – Münchner (55 Prozent) und Kölner (57 Prozent) greifen hingegen deutlich seltener zu den Vitaminbomben.
Demgegenüber sagen die Münchner (22 Prozent) und Kölner (25 Prozent) am häufigsten im Metropolenvergleich, dass sie täglich Fleisch essen. In Dresden sind es nur 8 Prozent, in Hamburg 10 Prozent und in Berlin 12 Prozent. Gesünder sieht es bei den Kölnern beim Genuss von Süßigkeiten oder Knabbereien aus, nur 11 Prozent der Befragten greifen hier „täglich“ oder „mehrmals täglich“ zu Schokolade, einem Stück Kuchen oder Chips (Hamburg 27,6 Prozent; München 31,1 Prozent; Berlin: 28 Prozent; Dresden 32,2 Prozent).
Glimmstängel glühen am wenigsten in Dresden
Etwa ein Viertel der Deutschen greifen zur Zigarette. Am seltensten erliegen die Dresdner dem Verlangen nach Nikotin, hier leben im Metropolenranking die meisten Nichtraucher – 89 Prozent der Befragten an der Elbe erreichen den Benchmark und gelten damit als Nichtraucher. In Köln sind es 81 Prozent, dicht gefolgt von Hamburg (79 Prozent) und Berlin (73 Prozent).
Kölner glänzen beim Benchmark „Alkoholkonsum“
In Köln erreichen 93 Prozent den Benchmark und geben somit einen guten Umgang mit Alkohol an. In Hamburg und Berlin sind dies jeweils 84 Prozent. Auf den Schlussplätzen liegen München (70 Prozent) und Dresden (66 Prozent).
Beim konkreten Getränkevergleich präferieren die Dresdner gleichermaßen Bier (25,3 Prozent geben einen „täglichen“ Konsum oder den Genuss „mehrmals pro Woche“ an) wie Wein (24,6 Prozent). Die Kölner hingegen bevorzugen leicht den Rebensaft gegenüber dem Hopfengetränk (4,2 Prozent vs. 3,6 Prozent). Anders halten es die Münchner: Sie konsumieren häufiger Bier (20,9 Prozent) als Wein (14,5 Prozent). Bei den Hamburgern ist das Verhältnis 14,5 Prozent Bier vs. 15,8 Prozent Wein. Die Berliner trinken mehr Wein (18,3 Prozent) als Bier (12,0 Prozent).
Spirituosen wiederum werden deutlich seltener ins Glas eingeschenkt (Hamburg: 1,3 Prozent; Köln: 1,1 Prozent; München: 1,4 Prozent; Berlin: 1,2 Prozent; Dresden: 5,1 Prozent – jeweils „täglich“ oder „mehrmals pro Woche“).