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Tech Trend Radar 2019: Fragen an die Experten


Magazin, 16.09.2019

Im Juni haben ERGO und Munich Re die Online-Version des Tech Trend Radars 2019 veröffentlicht. Wir haben Vincenzo De Rosa und Roland Braun von ERGO IT Strategy eingeladen, um einige Fragen zum Thema zu beantworten.

Tech Trend Radar 2019

Im Tech Trend Radar gibt es in diesem Jahr fast 50 Trends. Haben alle Trends für uns die gleiche Relevanz? Ist es eine globale oder nur eine deutsche Perspektive?

Roland BraunRoland Braun: Alle 46 Trends sind für die Munich Re Group relevant. Sie sind in insgesamt vier Kategorien unterteilt und werden vier verschiedenen ,,Reifegraden’’ zugeordnet - von "hold" bis "adpot". Je höher der Reifegrad ist, desto realistischer sehen wir die Umsetzung eines Trends in der Versicherungswirtschaft und im Markt. Ein Unternehmen, das in der Adoptionsphase einen Trend verschläft, könnte bald einen Wettbewerbsnachteil erleiden. Ein Beispiel sind neue Zahlungsmodelle. Die Trends, die auf "hold" stehen, befinden sich eher in einer experimentellen oder Ideen-Phase.

Wir haben das Tech Trend Radar bewusst mit einer globalen Perspektive entwickelt, da sowohl ERGO als auch Munich Re weltweit tätig sind. Außerdem kennen die Trends keine wirklichen Grenzen.

Was ist mit der geografischen Perspektive der Trends? Sind einige Regionen weiter fortgeschritten als andere?

Roland Braun: Aus dem Stegreif heraus würde ich behaupten, dass Asien die führende Region ist. So will China beispielsweise bis 2030 die weltweit führende KI-Macht werden, und die KI-Industrie soll bis dahin voraussichtlich einen Wert von über 130 Milliarden Euro erreicht haben.

Mehr als eine Milliarde Chinesen nutzen WeChat zum Chatten oder Bezahlen und das bringt eine unglaubliche Datenmenge. Daraus ergibt sich ein hohes Potenzial für die Weiterentwicklung von KI.

Es gibt aber auch Nebenwirkungen. WeChat teilt die User-Daten mit den chinesischen Behörden und sie verwenden diese dann für die Bewertung des Sozialverhaltens ihrer Bürger.

Vincenzo de RosaVincenzo De Rosa: Neben China forschen auch Deutschland und die USA intensiv auf dem Gebiet der KI. Im Allgemeinen werden die Benutzerfreundlichkeit und Qualität von KI stark von der Datenmenge bestimmt. Je mehr Daten zur Verfügung stehen, desto besser ist die Anpassung der Algorithmen.

Wir sehen im Moment, dass asiatische Länder mit ihren großen Bevölkerungen, bspw. China und Indien, große Datenmengen erheben. Damit verschaffen sich diese Länder Vorteile und Möglichkeiten, die kleinere Länder bei der Nutzung von KI nicht haben.

Auch der Umfang der zu erhebenden Daten ist entscheidend. Beispielsweise haben wir in Deutschland strenge regulatorische Datenschutzanforderungen.

Warum wird der Tech Trend Radar jedes Jahr aktualisiert? Ändern sich die Trends wirklich so schnell? Was ist neu?

Roland Braun: Erstens: Ja, es ist ein kontinuierlicher Prozess in den Bereichen Forschung, Entwicklung und Innovation. Wir befinden uns in einer disruptiven und digitalen Revolution, in der neue Ideen in sehr schnellem Tempo entstehen, entwickelt und vorangetrieben werden.

Deshalb aktualisieren wir den Tech Trend Radar jedes Jahr. Es ist unser Instrument, um die Trends in Bezug auf Quantität, Qualität und mögliche Auswirkungen auf den Versicherungsmarkt zu überwachen und zu veranschaulichen.

Apropos neue Ideen und Innovationen: In diesem Jahr haben wir den Tech Trend Radar um acht neue Trends erweitert. Fallen diese neuen Trends in eine bestimmte Kategorie?

Roland Braun: Es ist nicht verwunderlich, dass die meisten der neuen Trends in den Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) fallen. KI ist der Bereich, in dem Regierungen und Unternehmen, wie bspw. China und Google, ihre größten Investitionen tätigen. Eine Erhöhung der Investitionen in Forschung und Entwicklung führt jedoch nicht automatisch zu einer Erhöhung der Anzahl neuer Trends. Viele bestehende Ideen werden kontinuierlich weiterentwickelt, bis sie einen bestimmten Reifegrad erreichen.

Vincenzo De Rosa: Da stimme ich zu. Einige Trends wie Smart Home oder Digital Health Services sind seit fünf Jahren auf unserem Radar. Interessant ist, dass, wenn wir uns die anderen Trendstrukturen ansehen, einige von ihnen innerhalb eines Jahres von „Hold“ auf „Adopt“ gewechselt sind, als sie die Marktreife erlangt haben. Ein Beispiel hierfür ist das industrielle IoT. Einige andere Trends sind aber auch einfach von unserem Radar verschwunden.

Warum denn?

Vincenzo De Rosa: Es kann mehrere Gründe geben. Erstens könnte ein Trend breit auf dem Markt angenommen werden und ist zu einer Art Mainstream geworden, wie zum Beispiel "normales" Cloud Computing.

Aber es können auch Trends „verschwinden“, weil ihre Relevanz für die Versicherungsbranche abgenommen hat.

Einige scheinen in der „Hold“-Phase festgefahren zu sein, weil sie noch zu spekulativ sind oder sich in einem frühen Entwicklungsstadium befinden. Ein Beispiel hierfür wäre Smart Dust.

Vielen Dank für dieses Gespräch!

Von Eva Fung

© dowell / Getty Images
Versicherung ist ein Technologiegeschäft

Der Tech Trend Radar 2021 ist erschienen – er informiert über technologiegetriebene Trends im Jahr 2021, die für die globale Versicherungsbranche relevant sind. Der TTR ist eine gemeinschaftliche Initiative von Munich Re und ERGO. Der diesjährige Bericht enthält 58 Trends, die strategische und operative Relevanz für die Versicherungsbranche haben. Die Trends sind in vier Trendfelder eingeteilt: Human-Centricity, Connected World, Artificial Intelligence und Enabling Technologies.

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