Die großen Titel des DFB: Fußball-Weltmeisterschaft 1974


Heimspiel für Beckenbauer, Müller und Co

Magazin, 07.11.2022

Die DFB-Auswahl gewinnt zum zweiten Mal eine Fußball-WM. Nach einem packenden Endspiel gegen die Niederlande im Münchner Olympiastadion können Kapitän Franz Beckenbauer und sein Team den neu gestalteten Welt-Pokal in die Höhe reißen. ERGO erinnert in einer vierteiligen Serie an die deutschen Weltmeistertitel.

Fußball-Weltmeisterschaft 1974 

Anders als noch 20 Jahre zuvor, zählt die DFB-Elf 1974 inzwischen zu den Favoriten der WM. Viele der Spieler, die 1972 Europameister wurden, stehen auch jetzt wieder auf dem Platz. Klangvolle Namen wie Franz Beckenbauer, Sepp Maier, Berti Vogts, Paul Breitner und Wolfgang Overath setzten damals Maßstäbe im Weltfußball. Entsprechend hoch sind die Erwartungen, als die bundesdeutsche Mannschaft am 14. Juni im Berliner Olympiastadion zu ihrem ersten Gruppenspiel gegen Chile aufläuft und 1:0 gewinnt. Auch Spiel Nummer zwei gegen Australien gewinnt das Team von Bundestrainer Helmut Schön sicher mit 3:0. Dennoch ist die Stimmung nicht ungetrübt. Allzu glanzlos, fast schon überheblich spielten die DFB-Kicker, finden viele Fußballfans.

Bittere Blamage für die DFB-Elf und Wasserschlacht mit glücklichem Ausgang

Im letzten Vorrundenspiel steht das lange erwartete deutsch-deutsche Duell mit der DDR auf dem Spielplan. Beide Teams haben sich allerdings bereits für die nächste Runde qualifiziert. Die Brisanz beruht auf emotionalen und politischen Aspekten, die im Vorfeld immer weiter hochgekocht werden. Kurz: Es geht ums Prestige, und die meisten glauben zu wissen, dass es nur einen Sieger geben kann: die DFB-Elf, die ohne Frage als Favorit in die Partie geht. Doch es kommt zur Sensation, die einer kraftlos aufspielenden DFB-Auswahl und einem bravourös kämpfenden DDR-Team geschuldet ist. Jürgen Sparwasser wird an diesem Abend zum Helden der DDR. Er schießt sich mit seinem Tor in die Fußball-Geschichtsbücher. Das Spiel endet 1:0 für den Underdog – für die siegverwöhnten Bundesdeutschen ist das eine verheerende Blamage.

In der zweiten Finalrunde, die 1974 statt Viertel- und Halbfinale gespielt wird, sehen die Zuschauer eine vollkommen veränderte DFB-Auswahl. Sie demonstriert jetzt mit viel Kampfgeist, dass sie etwas gutzumachen hat. Ein 2:0 gegen Jugoslawien und ein 4:2 gegen Schweden sind dafür eindrucksvolle Belege. Mit Polen wartet jetzt noch ein technisch und spielerisch bestens aufgestelltes Team als Gegner. Alle Augen richten sich auf das Frankfurter Waldstadion. Der Sieger dieses Spiels wird ins Finale einziehen. Aber statt einer Partie mit dramatischen Szenen und überraschenden Kabinettsstückchen sehen die Zuschauer eine Wasserschlacht. Ein Unwetter hatte den Platz in eine nahezu unbespielbare Seenlandschaft verwandelt, auf dem die bundesdeutsche Mannschaft am Ende das Quäntchen mehr Glück hat. Mittelstürmer Gerd Müller bringt als einziger Spieler auf dem Feld den Ball über die Linie.

Überragende Niederländer scheitern an den eigenen Ansprüchen

Im Endspiel geht es nun gegen die überragenden Niederländer. Mit ihrem attraktiven, temporeichen Spiel haben sie sich als heißester Anwärter auf den WM-Pokal präsentiert. Tatsächlich steht es bereits nach wenigen Minuten, noch ehe ein deutscher Spieler auch nur einmal den Ball berührt hat, 1:0 für die „Elftal“. Torschütze ist Superstar Johan Cruyff. Doch die augenscheinliche Überheblichkeit der Niederländer, die offensichtlich lieber die deutsche Mannschaft vorführen als ein zweites Tor erzielen wollen, soll sich schon Mitte der ersten Halbzeit rächen.

Als Bernd Hölzenbein in der 26. Minute im gegnerischen Strafraum zu Fall kommt, zögert der Schiedsrichter keinen Moment und gibt Elfmeter, den der junge Verteidiger Paul Breitner selbstbewusst zum Ausgleich verwandelt. Ob der Strafstoß berechtigt war oder eine geschickte Schwalbe, wird bis heute kontrovers diskutiert. Für das Endergebnis sorgt einmal mehr der „Bomber der Nation“ Gerd Müller mit einem für ihn typischen Tor aus einer schnellen Drehung. Bitter für die Niederlande. Und Johan Cruyff, der überragende Spieler des Turniers, ist tief enttäuscht. Mit diesem Spiel beginnt gleichzeitig die große Fußball-Rivalität beider Nachbarländer.

(Text: Martin Sulkowsky) 

Ein starkes Team macht alles möglich

Bereits viermal schaffte es die deutsche Fußball-Nationalmannschaft den Weltmeistertitel zu holen. 1954, 1974, 1990 und 2014 gelang der große Triumph. ERGO ist Partner der DFB-Auswahl und erinnert in einer Serie an die großen Erfolge.

Teil 1 - Fußball-Weltmeisterschaft 1954: „Das Wunder von Bern“ – Triumph für die Ewigkeit

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