Menü Menü
Willkommen bei der ERGO Group

Telefon

E-Mail

Telefon

Gebührenfrei in Deutschland

0800 3746-000

Aus dem Ausland

+49 211 477-7100

Weitere Kontaktdaten

Kunden Deutschland
Media Relations
Karriere
Geschäftspartner

Kontaktübersicht

Was macht eigentlich ein Unfallmanager?


Magazin, 20.03.2017

Wenn ein Autounfall oder ein Sturz von der Leiter das Leben von jetzt auf gleich komplett verändert, sind viele Menschen häufig überfordert. Wichtige Unterstützung kann dann ein Unfallmanager oder Reha-Berater geben. Doch kaum jemand kennt diese Hilfsdienste. Die Unfall-Assistenzleistung „RehaHilfe Aktiv“ der ERGO Unfallversicherung deckt diese Hilfe ab. Wir stellen in einer Serie vor, was ein Unfallmanager eigentlich genau macht.

Ein schwerer Unfall kann das eigene Leben von einem Tag auf den anderen durcheinander wirbeln. Ob Querschnittslähmung, Polytrauma oder Amputation – oft braucht es schnelle Hilfe durch den richtigen Arzt oder Therapeuten. Doch gerade die Situation nach einem Unfall wird von vielen Menschen als extreme Ausnahmesituation wahrgenommen, die sie überfordert und hilflos zurücklässt. Dann können spezielle Reha-Dienste oder Unfallmanager helfen. So wie der IHR Rehabilitationsdienst von Gabriele Opitz (Foto), Jutta Eich und Reinhard Wegener, mit dem ERGO im Bereich Unfallversicherung zusammenarbeitet.

Heilungsverlauf untersuchen und optimieren

Seit der Gründung des Kölner Reha-Dienstes im Jahr 1996 konnten mehr als 26.000 Menschen betreut werden. Die Aufträge kommen in der Regel von Versicherungen oder Anwälten. Mehr als 70 Unfallmanager sind für den Dienst bundesweit im Einsatz. Die meisten von ihnen sind selbständig. Ihre Aufgaben können ganz unterschiedlich sein, erklärt Gabriele Opitz, Geschäftsführerin des IHR Rehabilitationsdienstes: „In erster Linie sollen Beratung und Gespräche der Reha-Berater dazu beitragen, den Heilungsverlauf der Patienten zu überprüfen und Vorschläge für eine Optimierung zu entwickeln.”

Eine spezielle Ausbildung zum Unfallmanager gibt es nicht. „Vielmehr müssen unsere Berater Kenntnisse auf den unterschiedlichsten Gebieten mitbringen”, sagt Reinhard Wegener, der zweite Geschäftsführer des IHR Reha-Dienstes. Besonders medizinisches Fachwissen ist notwendig. „Es ist außerdem wichtig, dass Reha-Berater das Sozialrecht beherrschen, Kostenanträge bei Versicherungen stellen und erforderliche Leistungen für ihren Rehabilitanden erkennen und durchsetzen können”, erklärt Gabriele Opitz. Sie koordiniert seit vielen Jahren ihre Unfallmanager in ganz Deutschland und weiß, dass Sozialarbeiter und Sozialversicherungsfachangestellte, sowie Reha-Berater aus den Berufsgenossenschaften diese Voraussetzungen erfüllen. Der IHR Reha-Dienst bietet in diesem Bereich aber auch eigene Weiterbildungsmöglichkeiten an.

Der Unfallmanager als Lotse und Dolmetscher

Doch ein guter Unfallmanager zeichnet sich auch durch andere Qualifikationen aus: „Neben dem fachlichen Wissen muss ein Reha-Berater auch über viel Empathie verfügen, um ein Vertrauensverhältnis zum Rehabilitanden aufbauen zu können”, erläutert Opitz. Eine große Lebenserfahrung sei deshalb hilfreich. Diese Soft Skills seien gerade in diesem Beruf sehr wichtig. Hinzu kommt noch die entsprechende Methodik, sagt die Reha-Dienst-Koordinatorin: „Es muss natürlich klar sein, wie das Unfallmanagement konkret abläuft.” So gilt es bei einem Fall erst einmal die persönlichen Rahmenbedingungen des Geschädigten zu analysieren und gemeinsam mit ihm und den Beteiligten einen passenden Reha-Plan zu entwickeln.

„Der Unfallmanager ist ein Lotse durch das Gestrüpp der Sozialversicherung”, erklärt Gabriele Opitz und ergänzt: „Er ist auch ein Dolmetscher, der dem Geschädigten die Sprache der Ärzte und Therapeuten übersetzen kann.” Somit ist er ein wichtiger Vermittler und zudem eine Vertrauensperson für den Rehabilitanden.

Den richtigen Arzt finden

Typische Fälle, mit denen sich ein Unfallmanager des IHR beschäftigen muss, sind besonders jegliche Art von Stürzen – vom Fahrrad oder von der Treppe. Oft geht es um Verletzungen der Arme und Beine, aber auch Brüche von Schultern, Knien oder Handgelenken kommen oft vor. „Der Reha-Berater muss sich dann zügig einbringen und die notwendige Heilbehandlung schnell angehen”, sagt Gabriele Opitz. Denn bei vielen Verletzungen, besonders von Gelenken, geht es um eine zeitnahe Behandlung, damit die Funktionstüchtigkeit wieder vollständig hergestellt werden kann.

Ein erfahrener Reha-Berater ist dann besonders wichtig, so Opitz: „Denn er kennt den besten Arzt für die jeweilige Verletzung und kann seinen Rehabilitanden dort umgehend vorstellen.” Vielfach ist der Patient selbst nämlich mit der Situation überfordert und der behandelnde Arzt kümmert sich hauptsächlich um die Notversorgung. „Es braucht aber einen geeigneten Arzt, der den Überblick hat, was tatsächlich zu tun ist”, ergänzt Reinhard Wegener. Speziell gelenknahe Brüche und Schädel-Hirn-Verletzungen sind problematisch. Letztere werden oft nicht rechtzeitig erkannt.

Beruf des Reha-Beraters oft unbekannt

Unfallmanager müssen sich regelmäßig auf den aktuellsten Stand bringen. Denn neben neuen Therapiemöglichkeiten und -einrichtungen gibt es immer wieder auch veränderte Gesetzgebungen. „Das fordert die Berater auf, sich immer wieder neu auf die Themen einzulassen”, erklärt Gabriele Opitz. „Eine große Portion Neugier ist deshalb wichtig.” Doch warum ist der Beruf des Unfallmanagers bislang so unbekannt? Die Leiterin des IHR hat eine Vermutung: „Niemand will sich mit kritischen Lebenssituationen beschäftigen”, so Gabriele Opitz. „Deshalb kümmert sich auch niemand vorab darum, was in so einem Fall zu tun wäre.” Dabei kann ein guter Unfallmanager in so manchen Fällen den richtigen Weg weisen, damit man wieder komplett gesund werden kann.

Ähnliche Beiträge

Magazin 04.04.2017

Nach einem Unfall zurück aufs Fahrrad

Ingrid Wirtz ist begeisterte Rennradfahrerin. Doch ausgerechnet bei ihrem Lieblingssport erleidet sie einen schweren Unfall. Mit der Hilfe von Unfallmanager Matthias Geibel konnte sie in einem Spezial-Reha-Zentrum wieder Vertrauen in ihren Körper finden.

Magazin 20.04.2017

Unfallmanager: Hilfe bei der Reha-Suche

Reha-Berater und Unfallmanager Matthias Geibel hilft Menschen, die nach komplizierten Unfällen den Weg zurück in den Alltag finden wollen. So wie Bernd Junge aus Solingen.

Magazin 23.03.2017

Unfallmanager Matthias Geibel stellt sich vor

Schwere Unfälle, tückische Krankheiten oder andere Schicksalsschläge können Menschen von jetzt auf gleich aus ihrem Leben reißen. In diesen Extremsituationen können Unfallmanager und Reha-Berater eine große Hilfe sein.