Die Anreise der 52 Zentimeter großen gold-glänzenden Trophäe ist kurz. Noch nicht einmal eine Halbzeit braucht das Original von der Geschäftsstelle des aktuellen Pokalsiegers Borussia Dortmund bis in das Kicker-Museum vis-à-vis des Hauptbahnhofs der Ruhr-Metropole.
Dort wird der Pokal schon erwartet: Im leuchtend-grünen Tour-Bus der ERGO packen ihn DFB-Mitarbeiter mit Samthandschuhen aus seiner Transporthülle, dann nimmt ihn DFB-Vizepräsident Peter Frymuth in Empfang. Auf dem Oberdeck des Fußball-Doppeldeckers übergibt Frymuth den Pokal an Pokalpartner ERGO – der symbolische Anpfiff für eine Reise durch viele Kultstätten von Fußball-Deutschland.
Fußball-Historie zum Staunen
Im leuchtend-grünen Bus staunen viele Fans vor den Fotos und Filmsequenzen mit Pokalszenen aus den vergangenen acht Jahrzehnten: Olaf Thon 1984 im Torjubel über seine Treffer beim legendären 6:6 gegen Bayern München oder Dieter Hoeness beim Kopfballtreffer mit „Turban“ anno 1992. Und natürlich darf auch das Originaltrikot Borussia Dortmunds Santana nicht fehlen, das der südamerikanische Ballzauberer für die einzigartige Wanderausstellung spendierte.
Vor der Auslosung der beiden Halbfinal-Partien herrscht im Erdgeschoss des Fußballmuseums Hochspannung. Eine Frage beschäftigt (fast) alle: Wer trifft auf den FC Bayern? „Hoffentlich erwischt es nicht den FC Schalke, wir wollen doch ins Finale kommen“, blickt S04-Fan Bernd Dillkötter mit Bangen auf die Lostrommel, die da wenige Meter vor ihm steht. Zusammen mit Freundin Susanne hat der Hildener hat er einen ausführlichen Rundgang durch das Museum hinter sich – und ist begeistert: „Wirklich sehenswert, was hier geboten wird.“
Wenige Minuten später dann die erste Ziehung: Andreas Köpke, Torwart-Trainer der deutschen Nationalelf greift beherzt in die Lostrommel – und sorgt für Jubel: Bayer Leverkusen empfängt den FC Bayern. Dann die zweite Partie: Der FC Schalke hat Eintracht Frankfurt zu Gast. „Ein Super-Los für uns, auf eigenem Platz haben wir es in der Hand ins Finale zu kommen“, freut sich Schalke-Anhänger Gerhard Susser.
So sieht es auch Schalkes Pokal-Legende Olaf Thon. Der 51-jährige Weltmeister saß während der Auslosung direkt neben Bernd Dillkötter, nach dem Ende der Sportschau ist Thon von Fans umlagert. Sein Tipp: „Nicht gegen Bayern, das hätte sich jeder gewünscht. Und dann noch zuhause spielen. Aber Frankfurt ist ein unangenehmer Gegner, der nicht um sonst auf Platz vier steht. Ich drücke aber auch Leverkusen gegen Bayern die Daumen.“
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