Kein Handshake mit Lars Stindl
Was war das für ein turbulenter Abend für unser Balltragekind Jonas Kleinschnittger. Beim DFB-Pokal-Viertelfinale zwischen dem Hamburger SV und Borussia Mönchengladbach durfte der Sechsjährige mit seinen großen Idolen aufs Spielfeld laufen. Jonas war zum ersten Mal überhaupt in einem Fußballstadion. „Das war ganz schön laut, als da ein Tor geschossen wurde”, erinnert sich der Junge.
Doch noch lauter waren die Reaktionen auf das, was unmittelbar vor dem Anpfiff passiert ist. Mönchengladbachs Kapitän Lars Stindl übersah beim Handshake nach der Platzwahl mit Hamburgs Kapitän Gotoku Sakai und dem Schiedsrichter den kleinen Jonas. „Wir sind auf das Spielfeld gelaufen und dann gab es das Abklatschen”, erinnert sich der 6-Jährige. „Und dann hat mich Lars Stindl nicht abgeklatscht.”
Jonas' Vater Christopher, der mit seiner Frau Katharina ebenfalls im Stadion war und auf der Tribüne saß, hatte das erst gar nicht mitbekommen. Als Jonas dann auf die Tribüne kam, erzählte er davon. „Er war schon ziemlich enttäuscht”, sagt Christopher Kleinschnittger. Doch von dem, was während des Spiels im Internet passierte, ahnte die Familie nichts.
Von den Fernsehkameras wurde die Szene eingefangen, in den sozialen Netzwerken geteilt – und die Empörung war groß. „Das habe ich erst gemerkt, als wir nach dem Spiel auf dem Parkplatz waren und ich mal bei Twitter reingeschaut habe”, erzählt Vater Christopher. „Da habe ich überall Jonas' Gesicht gesehen.” Die Familie konnte kaum glauben, dass mittlerweile ein so großer Hype um die Handschlag-Szene entstanden war.
Großer Hype überrascht die Familie
Am Tag danach wurde die Familie aus dem kleinen Suttrop, einem Stadtteil des sauerländischen Warstein, oft darauf angesprochen. Selbst Jonas Fußballtrainer hat sich gemeldet: „Der hat zu Jonas gesagt: Da bist du einmal Balltragekind und dann stehst du danach schon in der Zeitung”, erzählt Mutter Katharina und lacht. Dass viele Medien die Geschichte aufgriffen haben, hat die Familie total überrascht. „Meine Freunde haben das auch im Fernsehen gesehen”, erzählt Jonas, der selbst Fußball in der G-Jugend des SV Suttrop spielt. „Die fanden das toll und waren auch ein bisschen neidisch.”
Für den kleinen Jonas war die Begegnung mit Gladbachs Kapitän sowieso etwas ganz Besonderes: „Lars Stindl ist mein Lieblingsspieler”, erzählt Jonas, der selbst ein großer Fan der Fohlenelf ist. Darum wollte er ihm auch unbedingt die Hand geben. „Jonas hat vor dem Spiel gesagt, dass er Stindl fragen wollte, ob er nachher sein Trikot bekommt”, verrät Vater Christopher. Und jetzt bekommt er es tatsächlich. Denn der Gladbacher Profi hat sich unmittelbar nach dem Spiel bei Jonas via Twitter entschuldigt und schenkt ihm sein Trikot.
Am Samstag, 4. März 2017, trafen Jonas und seine Familie Lars Stindl im Borussia-Park in Mönchengladbach. Stindl nahm sich viel Zeit für seinen kleinen Fan und überreichte ihm schließlich sein Trikot. Natürlich gab es auch jede Menge Autogramme - und einen Handschlag! Jonas ist begeistert: „Finde ich richtig toll, dass er das gemacht hat.”
Fünf Tickets für Halbfinale als Trostpflaster
Doch damit nicht genug: Von ERGO gibt es auch noch ein kleines Trostpflaster. Jonas darf mit seiner gesamten Familie zum DFB-Pokal-Halbfinale gegen Eintracht Frankfurt in den Borussia-Park. Susanne Stocky von ERGO überbrachte der Familie Kleinschnittger am Freitag die frohe Botschaft. Und die kam richtig gut an, denn die gesamte Familie ist glühender Anhänger von Borussia Mönchengladbach. „Wir freuen uns alle riesig”, sagt Vater Christopher. Und für Balltragekind Jonas ist wichtig: „Ich freue mich, dass ich mit der ganzen Familie ins Stadion kann – besonders mit meinem Bruder Marc.” Gemeinsam mit seiner Familie kann Jonas dann von der Tribüne aus dem nächsten ERGO Balltragekind zuschauen. Übrigens, die Bewerbungsphase für die ERGO Balltragekinder für das Halbfinale läuft: http://www.ergo.de/verstehen/DFB-Pokal
Von Benjamin Esche