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Wenn ein Unfall auch den Job betrifft


Magazin, 28.03.2017

In unserer Serie über Unfallmanager begleiten wir den Reha-Berater Matthias Geibel bei seiner Arbeit. Er hilft Betroffenen, die nach komplizierten Unfällen in schwierige Lebenssituationen gekommen sind. Dabei kann es auch darum gehen, Menschen bei der Suche nach einem neuen Job zu unterstützen, weil sie den alten nicht mehr ausführen können. So wie bei William Schweren aus Dormagen.

William Schweren erinnert sich noch genau. Im Februar 2013 ist der heute 27-Jährige mit seinem Auto auf einer Landstraße unterwegs. Plötzlich kommt ihm ein Geländewagen auf seiner Fahrspur entgegen. „Der Fahrer war wohl abgelenkt”, erinnert sich William Schweren, der sofort versucht, dem entgegenkommenden Fahrzeug auszuweichen. Doch es ist zu spät. Beide Autos prallen frontal aufeinander. William Schweren verletzt sich bei dem Unfall am rechten Fuß. „Die Sehne hat ein Stück vom Knochen herausgerissen”, erzählt der Mann aus Dormagen.

Ein Fuß wie ein 60-Jähriger

Es folgen eine OP und acht Monate auf Krücken. Das Stehen und das langsame Gehen fallen dem gebürtigen US-Amerikaner heute immer noch nicht leicht. „Schweres Heben ist Gift für den Fuß”, sagt der junge Mann und ergänzt: „Ich habe einen Fuß wie ein 60-Jähriger.” Eine beginnende Arthrose behindert den gelernten Anlagenmechaniker zudem. 14 Monate ist er krankgeschrieben. Seine Schuhe müssen angepasst werden. Eine spezielle Weichbettung soll den Fuß entlasten. Außerdem nimmt William Schweren regelmäßig Schmerzmittel. „Die Ärzte sagen: Es wird sich nicht bessern, sondern eher noch verschlechtern”, klagt der Dormagener.

Auch psychisch hat der Unfall dem jungen Mann zugesetzt. Die Angst vor dem Autofahren ist noch da. „Manchmal denke ich, dass ich gleich wieder einen Unfall haben werde”, erzählt William Schweren. Eine Psychologin soll ihm helfen, sein Trauma zu bewältigen. Auch beim Sport muss der 27-Jährige Abstriche machen. „Früher bin ich oft joggen gegangen”, sagt er. „Das geht heute nicht mehr so gut. Ich schwimme jetzt regelmäßig.”

Bewerbungshilfe vom Unfallmanager

Doch das größte Problem: Er kann seinen alten Job nicht weitermachen. „Ich war als Anlagenmechaniker für Heizung, Sanitär und Klimatechnik im Kundendienst tätig und viel unterwegs”, erklärt William Schweren. Das bedeutete viel laufen und eine hohe Belastung für die Füße. „Das geht gar nicht mehr.” Er beginnt daraufhin eine Umschulung zum Immobilienkaufmann. „Das hat mich schon immer interessiert”, sagt der 27-Jährige. Bis Juli 2016 läuft seine verkürzte Ausbildung in einem Düsseldorfer Immobilienunternehmen. Übernommen wird er dort allerdings nicht. Er begibt sich in einen regelrechten Bewerbungsmarathon. „Ich habe über 100 Bewerbungen geschrieben”, erzählt William Schweren. „Und ich habe keine einzige Zusage erhalten.”

Ende 2016 bekommt er endlich Hilfe: Unfallmanager Matthias Geibel wird ihm an die Seite gestellt. Seine Aufgabe: William Schweren bei den Bewerbungen unterstützen und ihm endlich eine Arbeit verschaffen. „Ich habe mich natürlich direkt gefragt, warum es bei Herrn Schweren einfach nicht klappen will mit dem Job”, erzählt Matthias Geibel, der zertifizierter Erwerbscoach ist. Die fehlende Erfahrung auf dem Immobiliensektor ist möglicherweise ein Grund. Aber Geibel störte etwas anderes viel mehr: „Herr Schweren verkauft sich nicht gut genug”, so die Erkenntnis des Reha-Beraters. „Vor allem bei seinen Bewerbungsanschreiben gibt es noch viel Luft nach oben.”

Stärken in den Vordergrund stellen

Und dort setzt Geibel direkt an. Er formuliert seinem Rehabilitanden ein Anschreiben vor und erklärt ihm genau, worauf er bei seinen Bewerbungen achten muss. „Sie müssen auf das jeweilige Unternehmen viel besser eingehen”, erklärt Geibel. „Womit beschäftigt sich das Unternehmen konkret? Wie sieht die Internetseite aus? Was ist wichtig?” Außerdem müsse William Schweren viel mehr seine Stärken in den Vordergrund stellen. „Sie sind ein Mann mit zwei Ausbildungen”, stellt der Unfallmanager heraus. „Wer hat so was schon zu bieten?” Sein Rehabilitand müsse die Umschulung als besondere Stärke darlegen. „Das Unternehmen kriegt doch einen top ausgebildeten jungen Mann”, sagt Geibel mit voller Überzeugung.

Die Hilfe und der Optimismus des erfahrenen Unfallmanagers kommen bei William Schweren an. Er arbeitet an seinen Anschreiben und versucht intensiver auf das jeweilige Unternehmen einzugehen. „Das funktioniert jetzt viel besser”, meint der 27-Jährige. „Meine Anschreiben sind viel individueller geworden.” Und der Erfolg stellt sich so langsam ein. William Schweren wird zu den ersten Bewerbungsgesprächen eingeladen. Und auch hierbei erhält er Hilfe von Matthias Geibel. Der Unfallmanager organisiert ein Bewerbungscoaching in Büroatmosphäre.

Sicherheit für das Bewerbungsgespräch

Die Situation eines Bewerbungsgesprächs im Unternehmen soll konkret simuliert und eingeübt werden. Das soll William Schweren die nötige Sicherheit und das Selbstvertrauen für das reale Bewerbungsgespräch geben. Geibel selbst horcht bei den Firmen nach, wie die Chancen seines Rehabilitanden stehen. „Manche Unternehmen sind kurz abgeschreckt, wenn sie hören, dass ein Reha-Berater involviert ist”, sagt Geibel. „Die meisten reagieren aber positiv.”

William Schweren ist in jedem Fall froh, Unfallmanager Geibel an seiner Seite zu wissen. „Er kennt sich mit vielen Dingen aus und kann mir wirklich weiterhelfen.” Und Matthias Geibel ist zuversichtlich, seinem Schützling schnell wieder eine zufriedenstellende Arbeitsstelle zu verschaffen. „In den nächsten Monaten wollen wir ihn wieder in Lohn und Brot bringen”, sagt Geibel mit ruhiger und entspannter Stimme. So, als wüsste er schon, dass am Ende alles gut ausgehen wird. Und schon wenige Wochen später sollte Geibel Recht behalten: William Schweren erhält eine Stelle als Immobilienkaufmann in einem Düsseldorfer Unternehmen. Auch dank Matthias Geibel.

Von Benjamin Esche

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